Kritik an Predigt von Verteidigungsministerin beim Kirchentag

Neue Nahrung für alte Klischees

Gemeinsam mit dem evangelischen Militärbischof Sigurd Rick will Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) auf dem Evangelischen Kirchentag in Berlin predigen. Doch die Pläne stoßen bei evangelischen Friedensaktivisten auf Kritik.

Verteidigungsministerin von der Leyen / © Maurizio Gambarini (dpa)
Verteidigungsministerin von der Leyen / © Maurizio Gambarini ( dpa )

Eine gemeinsame Predigt der Ministerin mit Militärbischof Rink sei eine "nicht hinnehmbare Vermischung von geistlichem und weltlichem Amt, Auftrag und Mandat", erklärte die Evangelische Arbeitsgemeinschaft für Kriegsdienstverweigerung und Frieden (EAK) am Donnerstag in Bonn.

Die Veranstaltung der Militärseelsorge gebe alten Klischees vom Schulterschluss zwischen "Thron und Altar" neue Nahrung, warnte der EAK-Vorsitzende Christoph Münchow in einem Schreiben an den Militärbischof.

"Engere Kriterien" für Predigt

Keine Bedenken hätte der Dachverband der evangelischen Friedensarbeit demnach, wenn die Bundesverteidigungsministerin beim Deutschen Evangelischen Kirchentag an Podiumsdiskussionen teilnehme oder eine Bibelarbeit übernehme. Dies gelte aber nicht bei der Übernahme des Predigtdienstes, hieß es.

"Eine Predigt unterliegt engeren Kriterien", schreibt Münchow. Der Auftritt von der Leyens in dem Bittgottesdienst der Militärseelsorge sei zudem ein Ärgernis für Menschen, die sich in der evangelischen Kirche für die Friedensarbeit engagierten.


Quelle:
KNA