Der Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) in Dortmund fordert eine echte Wahlfreiheit für Frauen bei Lebensentscheidungen zu Beruf und Familie. Es fehlten etwa flexible Arbeitszeitmodelle und ausreichend qualifizierte Kinderbetreuung, erklärte die SkF-Bundesvorsitzende Anke Klaus. Einige Strukturen der Familienförderung verschärften sogar prekäre Lebensbedingungen von Frauen. Die Anrechnung des Kinder- und Elterngeldes auf SGB-II-Leistungen und der Kreislauf "Keine Arbeit - kein Betreuungsplatz - keine Arbeit"» ließen betroffenen Frauen keinen Raum für Wahlfreiheit.
UN-Menschenrechtshochkommissarin Navi Pillay betonte am Donnerstag in Genf, dass kurze Wellen der Empörung, wie im Falle der Vergewaltigung einer indischen Studentin, nicht genug seien. Fälle von extremer sexueller Gewalt gegen Frauen passierten überall tagtäglich. Es sei Zeit, dass polizeiliche Ermittlungen in solchen Fällen die Norm würden.
Die UN-Organisation für Geschlechtergleichstellung "UN Women" erklärte in Bonn, die internationale Gemeinschaft müsse ihr Versprechen endlich einlösen und das Recht der Frauen auf ein Leben ohne Gewalt schützen. 125 Länder hätten bereits spezifische Gesetze, die häusliche Gewalt unter Strafe stellen. Rund 603 Millionen Frauen lebten jedoch weiterhin in Ländern, in denen häusliche Gewalt ohne strafrechtliche Folgen bliebe, so UN Women.
Ein Mahnmal für in Kriegen vergewaltigte Frauen, insbesondere für die zwei Millionen vergewaltigten deutschen Frauen gegen Ende des Zweiten Weltkriegs, forderte die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV). Die deutsche Politik müsse alles tun, um Frauen vor Vergewaltigung zu schützen. Dazu gehöre auch der Kampf gegen die Zwangsprostitution in Deutschland.
Die Welthungerhilfe betonte die wichtige Rolle, die Frauen bei der Bekämpfung von Hunger und Armut spielten. In Entwicklungsländern hätten Frauen in allen Bereichen der Landwirtschaft eine tragende Rolle, so die Hilfsorganisation in Bonn. Auch nach Katastrophen oder in schwierigen Situationen übernähmen oft die Frauen die Verantwortung. Daher müsse Entwicklungshilfe bei ihnen ansetzen, forderte die Präsidentin der Welthungerhilfe, Bärbel Dieckmann.
Auch die Hilfsorganisation Care-Deutschland/Luxemburg verwies auf die Rolle von Frauen in der Entwicklungshilfe. Generalsekretär Karl-Otto Zentel erklärte: "Jedes Programm zur Armutsbekämpfung muss gewaltsames Verhalten gegenüber Frauen und tradierte Geschlechterrollen bekämpfen." Daher müsse auch im Jahr 2015, nach dem Ende der Milleniumsentwicklungsziele, "das Problem von sexueller Gewalt deutlicher in den Fokus rücken", so Zentel.
Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) in NRW verweist auf seinen ersten FrauenDatenReport, der die Entwicklung seit dem Jahr 2000 untersucht. "Mädchen sind in der Schule erfolgreicher und machen höhere und bessere Abschlüsse", sagte DGB-Frauensekretärin Carmen Tietjen in Düsseldorf. Doch mit dem Ende der Schulzeit ende die weibliche Erfolgsgeschichte zumeist. "Trotz immer besserer Qualifikation ziehen Frauen in der Arbeitswelt nach wie vor den Kürzeren, und zwar beim Gehalt ebenso wie bei den Karrierechancen."
Die Kindernothilfe in Duisburg verwies darauf, dass weltweit Mädchen seltener zur Schule gingen, Frauen häufiger Opfer von Missbrauch würden und in vielen Ländern gesetzlich weniger Rechte hätten. Mehr als 70 Prozent der Armen seien Mädchen und Frauen, hieß es.