Längere Hitze- und Trockenperioden aufgrund des Klimawandels schaden Bamberger Restaurierungswissenschaftlern zufolge historischen Gebäuden. So würden immer wieder bei der Luftfeuchte kritische Werte von unter 40 Prozent gemessen, sagte Professor Paul Bellendorf am Dienstag. Sie seien eine Gefahr für Kunstgattungen aus organischen Materialien wie Leinwandgemälde oder auch Papier- und Ledertapeten.
Es könnten dauerhafte Schäden entstehen, etwa Risse. Ein Forschungsprojekt soll das Phänomen untersuchen und daraus im Idealfall geeignete Präventions-Strategien entwickeln.
Hitzeperioden beschädigen Kunstwerke
Wie groß das Problem in deutschen Kulturgütern sei, wolle man per Fragebogen erheben. Außerdem untersuche man drei Fallbeispiele in Sachsen und Sachsen-Anhalt. Dazu zählt das Schloss Moritzburg, in dem sich der größte Bestand barocker Ledertapeten befindet, etwa eine mit Diana, der Göttin der Jagd. In den letzten Jahren seien diese aufwendig restauriert worden, so Bellendorf.
Sie zeigten aber bereits Schäden in Form von Schrumpfungsrissen, die auf extreme Hitzeperioden zurückzuführen seien. Nun sollen die klimatischen Bedingungen vor Ort sowie das Klima auf der Oberfläche der Objekte aufgezeichnet werden. So könne man dann die Schadensrisiken auswerten.
Das Forschungsprojekt wird der Mitteilung zufolge gemeinsam mit dem Institut für Diagnostik und Konservierung an Denkmalen in Sachsen und Sachsen-Anhalt (IDK) umgesetzt. Geplant sei es bis September 2021 und werde durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) mit 122.000 Euro gefördert.