Kurienkardinal fordert mehr Geld für humanitäre Hilfe

Aufruf an die Welt

Der Präsident von Caritas Internationalis, Kardinal Luis Antonio Tagle, hat mehr Geld für humanitäre Hilfe gefordert. Die Opfer von Krieg und Naturkatastrophen seien nicht nur Zahlen, sondern Menschen.

Geld spenden / © Karl-Josef Hildenbrand (dpa)
Geld spenden / © Karl-Josef Hildenbrand ( dpa )

Das sagte Tagle im Gespräch mit Radio Vatikan (Montag). Er äußerte sich anlässlich einer Konferenz der Päpstlichen Akademie der Sozialwissenschaften zum Thema «Weltweit Solidarität bezeugen, Humanität wieder herstellen». 

125 Millionen Menschen brauchen Hilfe

Nach Angaben der Päpstlichen Akademie der Sozialwissenschaften benötigen weltweit 125 Millionen Menschen dringend humanitäre Hilfe. Jedoch empfingen nur weniger als drei Viertel Unterstützung.

«Die Hilfe ist auch ein Aufruf an die Welt: Wo bleibt die Humanität? Die Gelder der Regierung für karitative Hilfe sind sehr viel geringer als die Ausgaben dieser Regierungen für die Konflikte», so der Erzbischof der philippinischen Hauptstadt Manila.

Um die Versorgungslücke zu schließen, seien 15 Milliarden Dollar (rund 13,5 Milliarden Euro) nötig, so Kristalina Georgieva, Vizepräsidentin der EU-Kommission für Haushalt und Personal sowie Co-Präsidentin der UN-Gruppe zur Finanzierung humanitärer Hilfen.

Angesichts von Einnahmen der Weltwirtschaft in Höhe von 78 Billionen Dollar (rund 70 Billionen Euro) sei das eine lächerlich geringe Summe, so Georgieva.

Mehr private Spenden

Sie forderte mehr Spender, auch im privaten Bereich. Die im Vatikan versammelten Vertreter der Hilfsorganisationen riefen zudem erneut den UN-Sicherheitsrat auf, alles in seiner Macht stehende zu tun, um Konflikte und Kriege zu beenden, die die Wurzel der humanitären Notlagen seien.

Im Dachverband Caritas Internationalis sind die nationalen Caritasverbände und katholische Wohlfahrtsorganisationen zusammengeschlossen. Aufgabe von Caritas Internationalis ist vor allem die Koordinierung von Hilfsaktionen und Entwicklungsprogrammen auf weltkirchlicher Ebene.


Quelle:
KNA