Kurienkardinal zu Söder-Erlass

Kreuz nicht verzwecken

Mit Blick auf den Kreuz-Erlass von Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat sich Kurienkardinal Gianfranco Ravasi gegen eine Instrumentalisierung ausgesprochen. Das christliche Symbol dürfe nicht politisch verzweckt werden.

Markus Söder, Bayerischer Ministerpräsident (CSU), hängt ein Kreuz im Eingangsbereich der bayerischen Staatskanzlei auf. / © Peter Kneffel (dpa)
Markus Söder, Bayerischer Ministerpräsident (CSU), hängt ein Kreuz im Eingangsbereich der bayerischen Staatskanzlei auf. / © Peter Kneffel ( dpa )

Dies wolle er unmissverständlich klar machen, sagte der Präsident des Päpstlichen Kulturrats der römischen Tageszeitung «Il Messaggero» (Samstag). Söder hatte durchgesetzt, dass im Eingangsbereich bayerischer Behörden seit dem 1. Juni verpflichtend ein Kreuz hängen muss.

Religiöse Zeichen, die zum kulturellen Erbe einer Nation gehörten, könnten nur dann im öffentlichen Raum wiedereingeführt werden, wenn man der Trennung zwischen Glaube und Politik Rechnung trage. Zur konkreten Präsenz von Kreuzen oder Weihnachtskrippen sagte der Kardinal, dies sei dort sinnvoll, wo es eine Gemeinschaft gebe, die sich in diesen Symbolen wiedererkenne.

Umwidmung von Kirchen zu Moscheen

Zur Frage einer Umwidmung von Kirchen zu Moscheen sagte Ravasi, wenn es seitens einer islamischen Gemeinde Bedarf nach einer Gebetsstätte gebe, solle man eine den religiösen Anforderungen entsprechende Moschee bauen. Dies sei weniger schwierig, als eine unbenutzte Kirche in eine Moschee umzuwandeln. Dazu seien die beiden Gottesdiensträume zu unterschiedlich.

Auch eine Moschee könne «ein neues Zeichen in einem Wohnviertel» werden. Dies sei in vielen US-amerikanischen Städten schon der Fall, sagte der Kardinal.


Kardinal Gianfranco Ravasi, Präsident der Päpstlichen Kommission für die Kulturgüter der Kirche. / © Paul Haring (KNA)
Kardinal Gianfranco Ravasi, Präsident der Päpstlichen Kommission für die Kulturgüter der Kirche. / © Paul Haring ( KNA )
Quelle:
KNA
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