"Kyrill" richtet nur wenig Schaden an Kirchengebäuden an - Dombaumeisterin Schock-Werner "erleichtert" im domradio

Der Kölner Dom trotzt dem Orkan

Die katholischen Kirchen in Deutschland sind beim Orkan "Kyrill" überwiegend mit einem blauen Auge davongekommen. Die meisten Bistümer verzeichneten bislang eher geringe Schäden. Wie hoch diese und wie groß die finanziellen Auswirkungen sind, wird erst in ein paar Tagen feststehen, wie am Freitag eine Umfrage der Katholischen Nachrichten-Agentur bei den Bistümern ergab. Die Kölner Dombaumeisterin Barbara Schock-Werner dementiert im domradio-Interview Berichte, der Dom hätte Schaden genommen.

 (DR)

Dass es überwiegend bei Bagatellschäden blieb, war auch Vorsichtsmaßnahmen zu verdanken. So waren rund um den Kölner Dom Gerüste abgebaut oder zusätzlich gesichert worden. Außerdem wurde das Gelände um den Dom weiträumig abgesperrt, um Verletzungen durch herunterfallende Gesteinsbrocken auszuschließen. Auch in anderen Städten wie etwa in Osnabrück oder in München waren die Domkirchen bereits am Nachmittag vorsichtshalber geschlossen und Gottesdienste abgesagt worden.

Betroffen von dem Orkan waren vor allem die Dächer von Kirchen.
So wurden in Erfurt rund 60 Quadratmeter des Kupferdaches vom Dom abgedeckt. Auch im Ostseebad Damp, im Hamburger Stadtteil Hamm, im Münchener Stadtteil Giesing und im nordrhein-westfälischen Grefrath und Krefeld wurden Kirchendächer in Mitleidenschaft gezogen. Im Kloster Arnstein in der Nähe von Bad Ems deckte ein umgestürzter Baum Teile des Kreuzgangdaches ab, in Hildesheim gab es erhebliche Schäden an den Dächern beider Bischofshäuser, im brandenburgischen Angermünde stürzte ein Schornstein auf das Dach eines Pfarrhauses.

Fast schon einem Wunder gleich kommt es, dass die gerade erst eröffnete Franziskuskapelle am Franziskusweg in der Rhön den Sturm unbeschadet überstand. Rund um das 2006 errichtete Kirchengebäude im Bistum Würzburg, das mitten in einem Waldgebiet liegt, wütete der Orkan besonders stark. Während alle Bäume im weiten Umkreis komplett entwurzelt wurden, blieb die neue Kapelle ohne einen Kratzer.

Glimpflich davon kam auch die höchste evangelische Kirche der Welt in Ulm. Zwar riss der Sturm ein rund vier Quadratmeter großes Loch an der Nordseite des Hauptdaches am Münster, es konnte nach Aussage von Münsterdommeisterin Ingrid Rommel jedoch schnell wieder geschlossen werden.