Lage in Zentralafrikanischer Republik

 (DR)

Die Lage in der Zentralafrikanischen Republik ist nach Angaben von Ärzte ohne Grenzen weiter äußerst angespannt. "Schusswunden, Verstümmelungen durch Stichwaffen und Lynchjustiz sind in Bangui alltäglich geworden", berichtete die Landeskoordinatorin der Hilfsorganisation, Marie-Elisabeth Ingres, aus der Hauptstadt der Zentralafrikanischen Republik am Donnerstag. "Wir behandeln Verletzungen, die auf extreme Gewalt schließen lassen", so Ingres in einer in Berlin veröffentlichten Pressemitteilung.

Nach Angaben der Organisation kam es in Bangui in der vergangenen Woche erneut zu mehreren tödlichen Zwischenfällen. Die Teams von Ärzte ohne Grenzen hätten allein 200 Verletzte im Community Hospital sowie im Gesundheitszentrum Castor behandelt. Von ihnen hätten 90 eine lebensrettende Operation benötigt. Aus Angst vor Gewalt seien tausende Menschen aus der Stadt geflohen oder sammelten sich in Lagern. Die humanitäre Hilfe reiche nicht aus, um die enormen Bedürfnisse abzudecken.

Ärzte ohne Grenzen hat nach eigene Angaben am Flughafen von Bangui eine Klinik mit 60 Betten eingerichtet. Am Flughafen hielten sich weiterhin 100.000 Schutzsuchende auf. In der Hauptstadt Bangui leisteten Ärzte auch Hilfe für die Vertriebenen in den Klöstern Boy-Rabe und Don Bosco. Dort hätten fast 60.000 Menschen Zuflucht gefunden. Weitere Teams der Organisation seien außerdem in mehreren Gesundheitszentren in der Stadt tätig. Ärzte ohne Grenzen arbeitet nach eigenen Angaben seit 1997 in der Zentralafrikanischen Republik.