Lammert: Trennung der Kirchen ungerechtfertigt

Aus der Zeit gefallen

Nach Ansicht von Bundestagspräsident Norbert Lammert gibt es keine Rechtfertigung für die bestehende Trennung von katholischer und evangelischer Kirche. Das schreibt er in seinem Buch "Unser Staat. Unsere Geschichte. Unsere Kultur".

Bundestagspräsident Norbert Lammert (dpa)
Bundestagspräsident Norbert Lammert / ( dpa )

Es sei unbestritten, dass es unterschiedliche Positionen im Verständnis von Amt, Abendmahl und Kirchen gebe, schreibt Lammert. Die Aufrechterhaltung der Trennung rechtfertigten sie aber nicht. Er bezeichnete die Spaltung als "großen Anachronismus unserer Zeit". Sie sei ein Zustand, der "buchstäblich aus der Zeit gefallen ist: eine sich selbst verselbstständigende Entwicklung, die ihre Anlässe und Ursachen längst hinter sich gelassen hat, aber mit verzweifeltem Ernst an den Strukturen festhält, die Folgen der damaligen Ursachen sind".

Katholiken und Protestanten aus Politik und Gesellschaft hatten vor drei Jahren den Aufruf "Ökumene jetzt - ein Gott, ein Glaube, eine Kirche gestartet. 500 Jahre nach der Reformation und 50 Jahre nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil (1962-1965) sei es an der Zeit, die Kirchenspaltung zu überwinden, heißt es darin. Zu den Erstunterzeichnern gehören Bundestagspräsident Norbert Lammert und Bundestagsvizepräsident Wolfgang Thierse. Nach den Worten von Lammert haben sich der Initiative inzwischen fast 10.000 Menschen angeschlossen.


Quelle:
KNA