Die Bürgerkriege im Irak und in Syrien sowie die Verfolgung von Christen durch die Terrormiliz IS bedrohten die Existenz christlicher Kirchen, sagte der Berliner Landesbischof Dröge bei einem Besuch des syrisch-orthodoxen Klosters im westfälischen Warburg.
Ohne die Christen drohe im Nahen und Mittleren Osten die religiöse und kulturelle Vielfalt verloren zu gehen, in der Christen, Juden und Muslime vor allem in den Städten wohnten.
Geflüchtete in Deutschland sollen Traditionen leben
Auch die Sprache Jesu, das Aramäische, könnte endgültig verschwinden, warnte Dröge nach Angaben einer Sprecherin. "Daher ist es umso wichtiger, dass die orientalischen Christen ihre Traditionen bei uns erhalten können und dass alles Menschenmögliche getan wird, damit sie ihren Glauben im Irak und in Syrien wieder in Freiheit leben können", sagte der Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, der auch Vorsitzender der Evangelischen Mittelost-Kommission (Emok) ist.
Mönche sind Ansprechpartner für Flüchtlinge
Dröge würdigte den Einsatz des syrisch-orthodoxen Klosters für Flüchtlinge. "Mich beeindruckt sehr, wie die Mönche zusammengerückt sind und als Ansprechpartner den Geflüchteten Hilfe zum Leben in Deutschland gewähren", sagte er.
Der syrisch-orthodoxe Erzbischof Mor Philoxenus Mattias Nayis beklagte, das Leben für die Christen in Syrien und dem Irak werde immer schwieriger, weil es dort kaum Lebensmittel gebe.
Syrischer Erzbischof dankbar für deutsche Hilfe
"Wir wissen nicht, wie lange wir unseren Glaubensgeschwistern noch sagen können, dass sie dort bleiben sollen und durchhalten", sagte Nayis. Er sei dem deutschen Staat dankbar, der bis heute insgesamt sieben Millionen Euro für die Christen in diesen Ländern gegeben habe.
Am Donnerstag besucht Dröge das koptische-orthodoxe Kloster in Höxter, um dort mit Bischof Anba Damian über die Situation der Christen in Ägypten und das Engagement für Flüchtlinge zu sprechen.