Mit Blick auf das Scheitern der ursprünglichen Reformpläne sagte Ackermann in einem am Donnerstag veröffentlichten Interview des Internetportals katholisch.de zum aktuellen Vorgehen: "Ich glaube, diese Entscheidung ist ein Kompromiss, mit dem viele leben können." Anstatt wie ursprünglich geplant "bewusst einen großen Schritt zu machen, um möglichst lange Zeit etwas davon zu haben", gehe es jetzt eben "langsamer, kleinschrittiger" voran, so der Bischof.
Neuer Vorschlag nach Vatikan-Widerstand
Nach zweijähriger Verzögerung startet das Bistum zum Januar seine Reform. Die ursprünglichen Pläne waren nach teils massivem Widerstand aus dem Bistum vom Vatikan gestoppt worden, der Änderungen verlangt hatte. Zunächst hatte das Bistum ein Konzept mit 35 Großpfarreien und Leitungsteams aus Priestern und Laien umsetzen wollen.
Die neuen Pläne sehen zum einen Fusionen von Pfarreien vor, vor allem auf Ebene der 172 Gemeinschaften, zu denen die rund 900 Pfarreien im Bistum bereits zusammengeschlossen sind. Zum anderen sollen auf einer weiteren Ebene insgesamt 35 Pastoralräume entstehen. Das Konzept soll in mehreren Stufen umgesetzt werden.
Zum 1. Januar sind nun in einem ersten Schritt Fusionen von 35 Gemeinschaften zu je einer neuen Pfarrei und die Errichtung von 16 Pastoralräumen geplant. Weitere Fusionen und Pastoralräume folgen später.
Pastoralräume sollen Anknüpfungspunkte bieten
Die Strukturveränderungen gehen auf eine Bistumssynode (2013-2016) zurück, die empfohlen hatte, "weite pastorale Räume" zu schaffen. Mit der Reform sollen Seelsorge und kirchliches Leben mit Blick auf Priestermangel, abnehmende Kirchenbindung und sinkende Einnahmen neu aufgestellt und Freiräume gewonnen werden.
Ackermann betonte, in der neuen Struktur bleibe die Pfarrei und Gemeinde vor Ort der grundlegende kirchliche Lebensraum. Der Pastoralraum solle darüber hinaus Anknüpfungspunkte bieten und unterstützen. "Man merkt schon, wie viel Emotionen mit den Pfarreien verbunden sind - im positiven Sinne. Das hat mit Heimat zu tun."