Mendelssohns Magnifikat in D schrieb er als Teenager. In dieser Zeit beschäftigte er sich intensiv mit der Tradition der Kirchenmusik, studierte die Musik von Bach, Händel oder auch Palestrina. Obwohl natürlich bei dem einen oder anderen Werk die musikalischen Vorbilder durchblitzen, sind Mendelssohns Schöpfungen weit mehr als akademische Fingerübungen. Gerade das Magnifikat überrascht mit Klangschönheit, originellen Wendungen und vergleichsweise tiefer Deutung der lateinischen Worte.
Überraschend ist auch, dass Mendelssohn vor allem auf die Liturgie der römisch katholischen Kirche zurückgriff, obwohl er ja evangelisch getauft war und seine Familie eine lange jüdische Tradition hatte.
So vertonte er sogar die inoffizielle Papsthymne "Tu es Petrus" und stellte sich damit zumindest musikalisch in die Tradition von Giovanni Pierluige da Palestrina. Auch das Gloria aus der lateinischen Messe nutzte er als Vorlage für eine sehr gelungene Komposition, die wie sein Magnifikat in D in der Sendung "Musica" erklingt.
Weiteres Programm:
J. S. Bach: Kantate zu Himmelfahrt "Gott fähret auf mit Jauchzen"