Lateinisches Patriarchat in Jerusalem bestätigt Landverkauf

Raus aus den Schulden?

Das Lateinische Patriarchat in Jerusalem ist hoch verschuldet. Deswegen will es Grundeigentum verkaufen, zum Beispiel Ländereien in Nazareth. Der Käufer soll ein arabischer Geschäftsmann sein.

Blick ins Heilige Land / © Joan Mas Autonell (Kinderhilfe Bethlehem)

"Vom Verkauf ausgenommen sind 100 Dunum (10 Hektar) erstklassiges Land, das zum künftigen Nutzen der christlichen Gemeinde von Nazareth bestimmt ist", heißt es in einer Stellungnahme von Freitag.

In Medien und Sozialnetzwerken kursierende Gerüchte über den Verkauf wies das Patriarchat zurück.

Weitere Verkäufe werden geprüft

Das arabische Fernsehen hatte am Mittwoch von angeblichen Plänen des Patriarchats berichtet, 300 Dunum Land im Zentrum von Nazareth zu einem Drittel des Marktwerts an zweifelhafte Käufer zu verkaufen.

Das Patriarchat bestätigte den geplanten Verkauf von Land in Nazareth. Er erfolge jedoch zum Marktwert und nach Zustimmung aller relevanten Stellen einschließlich des Vatikan. Bei dem Käufer handelt es sich demnach um einen arabischen Geschäftsmann. Umfassende Informationen zu dem Verkauf sollen zu einem späteren Zeitpunkt veröffentlicht werden.

Ferner wird laut Patriarchat zur Schuldentilgung der Verkauf von Grundeigentum in Jordanien geprüft, obwohl die gegenwärtige wirtschaftliche Lage sehr niedrige Verkaufspreise zur Folge habe.

Hohe Schulden 

Die Schulden des Patriarchats gegenüber verschiedenen Banken belaufen sich nach eigenen Angaben auf umgerechnet rund 88 Millionen Euro, die "wegen früherer Misswirtschaft, verbunden mit der American University of Madaba" in Jordanien entstanden seien.

Die Ernennung von Erzbischof Pierbattista Pizzaballa zum apostolischen Administrator habe die Lösung dieser Probleme zum Ziel gehabt. Trotz einer Reorganisierung der Verwaltung der Diözese einschließlich interner Kontrollen und Einschränkungen sei der Verkauf von Grundeigentum jedoch unumgänglich.


Erzbischof Pierbattista Pizzaballa (M) / © Ariel Schalit (dpa)
Erzbischof Pierbattista Pizzaballa (M) / © Ariel Schalit ( dpa )
Quelle:
KNA