Das befürchtet die Geschäftsführerin Werena Rosenke. Das Problem sei, dass das Angebot an Unterkünften derzeit oft knapper ausfalle, um die Abstandsvorschriften einhalten zu können, so Rosenke gegenüber der "Rheinischen Post" (Mittwoch).
Bleiben die Sammelunterkünfte hingegen bei der üblichen Belegung, erhöhe sich das Infektionsrisiko. "Benötigt werden Unterkünfte, in denen man sich auch tagsüber aufhalten kann." Befristungen des Aufenthaltes auf einen oder wenige Tage pro Monat müssten beendet werden.
Rosenke forderte zudem mehr finanzielle Unterstützung für Corona-Tests. "In den meisten Fällen müssen die Einrichtungen der Wohnungslosenhilfe die Kosten für Testungen selbst finanzieren - weder Bund, Länder noch Kommunen beteiligen sich ausreichend an den Kosten", kritisierte sie. "Dies bringt viele Einrichtungen schnell an ihre finanziellen Grenzen." Wohnungslosen müsse außerdem ein niedrigschwelliger Zugang zu Impfungen ermöglicht werden.
In diesem Jahr erfroren den Angaben zufolge bereits mindestens zwei Wohnungslose in Deutschland. Seit 1991 sind demnach mindestens 320 Kältetote unter den Wohnungslosen zu beklagen. Von der Kälte besonders bedroht seien die rund 41.000 Menschen, die komplett ohne Unterkunft auf der Straße lebten. Als wohnungslos gälten rund 640.000 weitere Personen, die etwa in Gemeinschaftsunterkünften leben. (KNA / 30.12.20)