Laut Gemeinde derzeit kein jüdisch-muslimischer Dialog

Wunsch nach Frieden

Ein Dialog zwischen jüdischen und muslimischen Verbänden in Deutschland ist aus Sicht des Gemeindevertreters Felix Schotland derzeit kaum möglich. Es fehle eine einheitliche Verurteilung der Gewalt in Nahost durch muslimische Verbände.

Ein Händeschütteln / © ASDF_MEDIA (shutterstock)

Das sagte der Vorstand der Synagogen-Gemeinde Köln am Donnerstag im Interview dem ARD-Morgenmagazin. Es gebe zwar keine Möglichkeit mehr, mit den Terroristen zu sprechen, "aber es muss wieder eine Möglichkeit geben, in Frieden zusammen zu leben".

Unischere Lage für Juden auch in Deutschland

Viele Juden in Deutschland fühlten sich aktuell verunsichert, so Schotland, der die jüdischen Gemeinden in Nordrhein-Westfalen im WDR-Rundfunkrat vertritt. "Viele Gemeindemitglieder rufen uns an und haben Angst, wie es weitergehen soll."

Zwar sei durch die erhöhten Schutzvorkehrungen das Sicherheitsgefühl leicht verbessert worden. Gleichzeitig entstehe durch die Bilder aus Israel sowie die Demonstrationen in Deutschland ein unsicheres Gesamtkonstrukt. "Es muss ein Zeichen gezeigt werden, dass gewisse Organisationen verboten werden", betonte Schotland. Diese verbreiteten auf deutschen Straßen Antisemitismus. "Das darf man nicht dulden."

Hamas und Hisbollah

Die Hamas und die Hisbollah sind radikalislamische Organisationen im Nahen Osten, zu deren verbindenden Hauptzielen die Bekämpfung und Vernichtung des Staates Israel gehört.

Die Palästinensergruppe Hamas wurde nach Beginn der Ersten Intifada 1987 gegründet. Der Name steht als Abkürzung für "Organisation des islamischen Widerstands", bedeutet auf Arabisch aber auch "Eifer" oder "Kampfgeist". Sie ist aus dem palästinensischen Zweig der fundamentalistischen Muslimbruderschaft hervorgegangen und entstand in Opposition zur kompromissbereiteren Fatah bzw. PLO von Jassir Arafat.

Die Hamas mobilisiert (dpa)
Die Hamas mobilisiert / ( dpa )
Quelle:
KNA