Lebensmittelskandale verderben den Konsumenten die Lust auf Fleisch

Die Deutschen und das liebe Vieh

Die vielen Gammelfleisch-Funde, die Rekordhitze im Juli, die Vogelgrippe und die gestiegenen Preise haben den Deutschen im vergangenen Jahr den Appetit auf Fleisch verdorben. Wie die Zentrale Markt- und Preisberichtstelle (ZMP) am Mittwoch in Bonn mitteilte, sank der Absatz von Frischfleisch um 2,8 Prozent, während die Preise zeitgleich um 5,7 Prozent stiegen. Die Nachfrage bei Fleisch- und Wurstwaren habe um 2,4 Prozent abgenommen, die Preise seien um zwei Prozent gestiegen. Der Absatz bei Geflügel, das kaum teurer geworden sei, sei um 7,1 Prozent gesunken. Diesen Trend habe auch die "Grill-Begeisterung" während der WM nicht umdrehen können.

 (DR)

Insgesamt haben die Deutschen nach Angaben der ZMP im vergangenen Jahr mehr für ihre Lebensmittel ausgegeben und weniger frische Ware eingekauft. Besonders deutlich seien die Preissteigerungen wegen der Wetterkapriolen im Obst- und Gemüsebereich ausgefallen. Kartoffeln hätten sich wegen der schlechten Ernte innerhalb eines Jahres um rund 40 Prozent verteuert. Die Nachfrage sei um 3,2 Prozent gesunken. Der Absatz bei frischem Obst und Gemüse sei 2006 jeweils um vier Prozent geschrumpft. Die Preise für ein Kilogramm Obst hätten um 5,6 Prozent und bei Gemüse im Schnitt um 10,2 Prozent angezogen.

Nicht teurer geworden sei im vergangenen Jahr Käse, die Nachfrage habe um 2,6 Prozent zugenommen. Milchgetränke haben laut ZMP ein Plus von 1,7 Prozent verbucht, der Bedarf an Konsummilch zum Trinken habe um 1,5 Prozent abgenommen. Dies hänge auch mit der seit Jahren rückläufigen Geburtenentwicklung zusammen, teilte die ZMP weiter mit.