Lehmann und Wanke stellten am Rande der Herbstvollversammlung der Bischöfe eine Zusammenschau der Neuordnung der Pastoral in den Bistümern vor. Lehmann unterstrich, durch die Zusammenlegung von Pfarreien ziehe sich die Kirche nicht aus der Fläche zurück. Er hob hervor, die Vergrößerung der pastoralen Räume mache einen größeren Einsatz notwendig, um auf vielfältige Weise den Menschen seelsorglich, räumlich und zeitlich nahe zu sein. Zudem müsse die Vernetzung der unterschiedlichen kirchlichen Orte sowie der Formen und Vollzüge der Seelsorge deutlich verstärkt werden.
"Kein Ersatzdienst"
Besondere Aufmerksamkeit werde in den kommenden Jahren der Dienst der Ehrenamtlichen erfahren, sagte Lehmann. Ihr Dienst sei nicht "Ersatzdienst" für nicht zur Verfügung stehendes pastorales Personal. Ehrenamtliche hätten vielmehr eine eigene, für die Kirche unverzichtbare Berufung. Auch die kirchlichen Verbände und Organisationen hätten als Orte diakonischen Engagements und der Vergewisserung im Glauben in den Prozessen der pastoralen Neuordnung unverzichtbare Aufgaben.
Die von Lehmann und Wanke vorgelegte Zusammenschau der Neuordnung will als Momentaufnahme verstanden werden, die fortgeschrieben werden soll. Sie ist unter dem Titel "'Mehr als Strukturen.' Neuorientierung der Pastoral in den (Erz-)Diözesen. Ein Überblick" als Arbeitshilfe der Bischofskonferenz erschienen. Bei ihrer Frühjahrsversammlung im April in Kloster Reute hatten die Bischöfe der Neuorientierung in den Bistümern einen Studientag gewidmet. Eine Dokumentation dieses Studientags erschien unlängst ebenfalls als Arbeitshilfe.
Lehmann und Wanke mahnen "menschennahe" Neuordnung der Seelsorge an
"Mehr als Strukturen …"
Eine menschennahe Neuordnung der Seelsorge-Strukturen in den deutschen Bistümern will Kardinal Karl Lehmann. Die Bistümer müssten sich bei ihren Neuordnungen der Herausforderung stellen, Kirche dort einladend sichtbar zu machen, wo Menschen lebten und arbeiteten, sagte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz am Mittwoch vor Journalisten in Fulda. Der Vorsitzende der Pastoralkommission der Konferenz, Erfurts Bischof Joachim Wanke, betonte, bei den pastoralen Neuordnungen in nahezu allen 27 deutschen Bistümern gehe es um eine Zukunftsperspektive für die Kirche in Deutschland.
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