Leipzig erinnert an Montagsdemonstration 1989

 (DR)

Am 9. Oktober 1989 protestierten 70.000 Menschen in Leipzig friedlich gegen das SED-Regime. Um 18.35 Uhr war an diesem Tag der Einsatzbefehl gegen die Demonstranten zurückgenommen worden, die daraufhin friedlich um den Leipziger Innenstadtring ziehen konnten.

Die sächsische Stadt befand sich an diesem Tag im Belagerungszustand. Polizei, Stasi, Armee und paramilitärische Kampfgruppen waren aufgefahren, um den Montagsdemonstrationen ein gewaltsames Ende zu machen. Nachdem weitere Anweisungen aus Ost-Berlin ausblieben, entschied sich der örtliche Stasi-Kommandeur angesichts der Masse der Demonstranten, die Einsatzkräfte zurückzuziehen. Der Tag gilt als der Wendepunkt der Proteste gegen das SED-Regime, die schließlich einen Monat später zum Mauerfall führten. (dpa)