Papst Franziskus will mit seinem Besuch auf Lesbos nach Worten des dortigen katholischen Pfarrers Leone Kiskinis ein Zeichen der Nähe und Verbundenheit mit den Ausgegrenzten und An-den Rand-Gedrängten setzen. Er wolle deutlich machen, dass Flüchtlinge nicht nur Nummern, sondern Personen mit einer Geschichte, mit Namen, Träumen und Würde seien, sagte er am Mittwoch in Radio Vatikan.
Der Papst habe sich gerade für Lesbos als Besuchsziel entschieden, weil dort von Anfang an eine Offenheit seitens der Bevölkerung gegenüber den Flüchtlingen bestanden habe, sagte Kiskinis, der einzige katholische Pfarrer auf der Insel. "Die Bevölkerung von Lesbos hat nicht die Tore und die Herzen verschlossen. Sie hat keine Grenzen und Barrieren errichtet, sondern die Menschen in ihrer Hoffnung aufgenommen, dass sie in Europa mit Wärme und Offenheit empfangen werden."
Er selbst sei überrascht, überwältigt und geschmeichelt gewesen, dass der Papst seine Insel besuche, gestand Kiskinis. Die katholische Gemeinde sei winzig, es gebe nur ein katholisches Gotteshaus. Aber gerade daher sei der Glaube in seiner Gemeinde "nicht abstrakt, sondern konkret". Papst Franziskus würdige mit diesem Besuch letztlich auch seine katholische Gemeinde "an der Peripherie".