Libysche Behörden hätten auf einen Notruf nicht reagiert, obwohl sich das Boot der Migranten nur etwa 17 Seemeilen von der libysche Küste entfernt befunden habe, teilte Sea-Eye am Freitag mit. Unter den Geretteten seien zehn Kinder und fünf Frauen, eine von ihnen schwanger. Das jüngste Kind sei gerade drei Monate alt.
Kurs auf Lampedusa
Die Migranten gäben an, libysche Staatsbürger zu sein. Bislang habe keine Rettungsleitstelle ihre Zuständigkeit erklärt, so die Organisation mit Sitz in Regensburg weiter. Angesichts eines aufziehenden Sturms habe die "Alan Kurdi" inzwischen Kurs auf die italienische Insel Lampedusa gesetzt.
Monat besonders gefährlich
Die Flucht über das Mittelmeer sei zu dieser Jahreszeit besonders gefährlich, weil sich das Wetter ständig ändere, erklärte Julian Pahlke, Sprecher von Sea-Eye. "Hätten wir die Menschen nicht gefunden, wären sie spätestens morgen in einen Sturm geraten. Ihre Überlebenschancen wären dadurch drastisch gesunken", so Pahlke.