Papst spricht Menschen mit Behinderung Mut zu

Liebe als Lebensöffner

Am Internationalen Tag der Menschen mit Behinderung an diesem Montag sollen die Menschen in das Bewusstsein der Öffentlichkeit gerückt werden, die mit einer Behinderung leben müssen. Ihnen spricht auch Papst Franziskus Mut zu.

Papst Franziskus bei einem Treffen mit behinderten Menschen / © Paul Haring/CNS photo (KNA)
Papst Franziskus bei einem Treffen mit behinderten Menschen / © Paul Haring/CNS photo ( KNA )

Papst Franziskus äußerte sich zum Tag der Menschen mit Behinderung an diesem Montag. "Wie viele behinderte und leidende Menschen öffnen sich wieder dem Leben, sobald sie geliebt werden", schrieb er auf Twitter.

Behindertenbeauftragter fordert Wahlrechtsreform

Unterdessen forderte der Behindertenbeauftragte der Bundesregierung, Jürgen Dusel, zum Tag der Menschen mit Behinderung eine kurzfristige Reform des deutschen Wahlrechts. "In Deutschland können derzeit ungefähr 85.000 Menschen nicht wählen, davon 81.000, die eine Betreuung in allen Angelegenheiten zur Seite gestellt bekommen haben", sagte er der "Rheinischen Post" (Montag).

Eine Reform müsse möglichst noch vor der Europawahl im nächsten Jahr erfolgen.

Jürgen Dusel erklärte, betroffenen Menschen, die nicht wählen könnten, seien aber gleichwohl geschäftsfähig. Es seien zum Beispiel Menschen, die in Behinderten-Werkstätten arbeiten. In sieben Bundesländern können diese Menschen inzwischen wählen.

Förderung von Menschen mit Behinderung im Arbeitsleben

Weiter sprach sich Dusel für gesetzliche Regelungen aus, wonach Produkte und Angebote von Privatunternehmen ebenso für behinderte Menschen nutzbar und zugänglich sein müssen wie Angebote im öffentlichen Raum. "Wir müssen auch private Anbieter von Produkten und Dienstleistungen, die für die Allgemeinheit bestimmt sind, stärker dazu anhalten, ihre Angebote barrierefrei zu machen - das gilt vom Kino bis zur Arztpraxis", sagte Dusel.

Er verwies darauf, dass dies im öffentlichen Bereich schon geregelt sei. Nun prüfe man, ob sich diese Regelungen auf private Anbieter übertragen lassen.

Auch Dusels Vorgängerin, Verena Bentele, die nun Präsidentin des Sozialverbands VdK ist, macht sich für eine umfassende Teilhabe von Menschen mit Behinderungen in allen Bereichen des Lebens stark. Dazu gehörten vor allem die gezielte Förderung von Menschen mit Behinderung im Arbeitsleben, die volle und uneingeschränkte Teilhabe in allen Belangen des Alltags und die Umsetzung von Barrierefreiheit, vor allem im Bereich der Privatwirtschaft.

Sie kritisierte, dass Menschen mit einer Schwerbehinderung deutlich häufiger als der Durchschnitt von Arbeitslosigkeit betroffen seien. Zudem gehörten sie weitaus häufiger zur Gruppe der Langzeitarbeitslosen.


Quelle:
KNA