Tafeln und Tische wurden geschlossen, um die Ausbreitung des Coronavirus zu verlangsamen, wie der Caritasverband der Erzdiözese München und Freising am Sonntag mitteilte. Stattdessen erhielten die bisher versorgten rund 4.000 Personen Einkaufsgutscheine.
Bringdienste bis vor die Haustüre
Wer nicht mobil sei oder zu einer Risikogruppe zähle, erhalte die Lebensmittel von Bringdiensten bis vor die Haustüre geliefert. Dafür sucht die Caritas noch Freiwillige. Auch Spenden würden für die Gutscheine benötigt, hieß es.
Die Schließungen stellen die Tafeln vor große Probleme. Der Bundesverband teilte Mitte März mit, bei den Tafeln kämen viele Menschen in teils engen Räumen zusammen und rund 90 Prozent der 60.000 ehrenamtlichen Helfer gehörten zu der besonders durch das Coronavirus gefährdeten Gruppe älterer Menschen.
Soziale und wirtschaftliche Probleme
Die rund 950 Tafeln stünden vor der schwierigen Herausforderung, Ehrenamtliche und Nutzer vor dem Virus zu schützen und zugleich die rund 1,6 Millionen Tafel-Nutzer weiter unterstützen zu können, sagte der Verbandsvorsitzende Jochen Brühl. "Tafeln sind keine Vergnügungsangebote wie Fußballspiele." Die Menschen, die kämen, bräuchten die Unterstützung.
Zudem brächten Schließungen auch wirtschaftliche Probleme mit sich, da die Tafeln auch über die symbolischen Beiträge der Nutzer mitfinanziert würden, erklärte Brühl. Kosten für die Miete von Ausgabestellen und Lagern oder die Versicherung für Fahrzeuge liefen zugleich weiter. "Wir erwarten, dass die Politik unsere gemeinnützige Organisation jetzt unterstützt, um langfristige Schließungen der Tafeln zu verhindern", sagte der Vorsitzende.