Ljubljana ist Gastgeber für Taizé-Treffen an Silvester 2023

Schnittstelle Europas

Die christliche Gemeinschaft Taizé wird ihr nächstes europäisches Jugendtreffen in der slowenischen Hauptstadt Ljubljana veranstalten. Das jährliche Silvestertreffen soll zum Jahreswechsel 2023/2024 stattfinden.

Europäisches Taizé-Jugendtreffen (dpa)
Europäisches Taizé-Jugendtreffen / ( dpa )

Von Deutschland nach Slowenien: Ljubljana ist Gastgeber für das europäische Jugendtreffen der christlichen Gemeinschaft von Taizé zum Jahreswechsel 2023/2024. Das gaben die Brüder am Freitag in Rostock bekannt. Damit findet das jährliche Silvestertreffen erstmals in Slowenien statt.

Derzeit sind aktuell rund 5.000 junge Menschen aus ganz Europa zu der Jugendbegegnung über den Jahreswechsel in Rostock zusammengekommen.

Tradition der Gastfreundschaft

"Ein Grund ist, dass Slowenien an einer Schnittstelle liegt zwischen dem Norden und dem Süden und dem Osten und Westen Europas", begründete der Vorsteher der in Frankreich ansässigen Taizé-Gemeinschaft, Frère Alois. Das Land verbinde Offenheit und Tradition, nicht zuletzt gebe es eine große Tradition der Gastfreundschaft. Die Brüder von Taizé besuchten das Land bereits seit den 1960er-Jahren.

Für die Ostdeutschen und Slowenier sei 1989/1990 eine neue Zeit "mit Freiheit und Demokratie" angebrochen, sagte Altbundespräsident Joachim Gauck. Diese Erfahrung verbinde beide Länder.

Taizé

Taizé ist ein Symbol der ökumenischen Bewegung. Der Ort im südlichen Burgund ist Sitz einer christlichen Gemeinschaft und wurde zum Treffpunkt für Jugendliche aus aller Welt. Der Bruderschaft gehören rund 100 Männer aus etwa 30 Ländern an, die aus der evangelischen und katholischen Kirche stammen. Von ihnen lebt etwa ein Viertel in kleinen Gemeinschaften in Asien, Afrika und Südamerika. Diese Brüder teilen ihr Leben mit Straßenkindern, Gefangenen, Sterbenden und Einsamen.

Hände beim Taizé-Gebet / © Harald Oppitz (KNA)
Hände beim Taizé-Gebet / © Harald Oppitz ( KNA )

Gauck, der zu DDR-Zeiten evangelischer Pastor in der Hansestadt war, hat mit der Taizé-Bewegung nach eigenen Worten früher wenig anfangen können. Das habe sich im Laufe seines Lebens jedoch geändert. "Der Glaube verdorrt, wenn er sich nur ins Denken verflüchtigt. Es gibt eine tiefere Verbindlichkeit als nur das Denken", sagte er.

Pilgerweg des Vertrauens

Für die Christen in Slowenien sei das Treffen Ende Dezember des kommendes Jahres "eine außergewöhnliche Gelegenheit", sich dem "Pilgerweg des Vertrauens" anzuschließen, sagte der katholische Erzbischof von Ljubljana, Stanislav Zore. Sie könnten die Türen ihrer Häuser und Pfarreien öffnen und junge Menschen aus ganz Europa vom 28. Dezember 2023 bis zum 1. Januar 2024 willkommen heißen.

Das Treffen könne eine gute Gelegenheit sein, um auch kirchenferne Menschen zu Begegnungen einzuladen. "In einer Zeit zunehmender Spaltung und Polarisierung müssen wir Hindernisse überwinden, um einander zu begegnen."

Tausende Teilnehmer aus Deutschland

Das aktuelle Treffen in Rostock mit Teilnehmern aus 49 Ländern dauert noch bis Sonntag. Rund die Hälfte der 5.000 Jugendlichen kommt aus Deutschland. Die zweitgrößte Gruppe mit 650 Teilnehmenden ist aus Polen angereist. Aus Kroatien sind 250, aus Frankreich 240 junge Menschen dabei. Einen weiten Weg haben 20 junge Frauen und Männer aus Südkorea zurückgelegt. Rund 80 Ukrainerinnen und Ukrainer nehmen an dem Treffen teil.

Die Bruderschaft von Taizé, die ihren Sitz im französischen Burgund hat, lädt seit 1978 zur Jahreswende zu Europäischen Jugendtreffen ein, an denen früher teils bis zu 100.000 junge Leute teilnahmen. Im Mittelpunkt stehen auch dieses Jahr in Rostock und Umgebung Gesänge, Gebete, Meditationen, Workshops und Gottesdienste. Die Begegnung findet erstmals seit zwei Jahren wieder in Präsenz statt. In Deutschland wurde sie zuletzt 2011 mit rund 28.000 Teilnehmenden in Berlin veranstaltet.

Quelle:
KNA