Laut einem unbestätigten Bericht der "Herder Korrespondenz" (November-Ausgabe), die sich auf "hochrangige Quellen in der römischen Kurie" beruft, erwägt man derzeit im Vatikan einen Kompromiss.
Jesuitenorden könnte Personalie klären
Demzufolge wäre der Vatikan bereit, grünes Licht für Wucherpfennig zu geben, wenn der Generalobere des Jesuitenordens, Arturo Sosa, die Verantwortung für die "Rechtgläubigkeit" von Wucherpfennig übernimmt. Sosa fungiert als Großkanzler der Frankfurter Hochschule. Als solcher ernennt er den gewählten Rektor, sobald die vatikanische Kongregation für das katholische Bildungswesen ihre Zustimmung gegeben hat.
De facto würde dies bedeuten, dass die römische Kurie ihren Widerstand gegen Wucherpfennig aufgibt und die Lösung der Personalie der Leitung des Jesuitenordens überlässt, schreibt die in Freiburg und Berlin erscheinende "Herder Korrespondenz".
Vatikan verwehrte Zustimmung
Der Theologe und Jesuit Ansgar Wucherpfennig war zwar im Februar 2018 für eine dritte Amtszeit als Rektor der Philosophisch-Theologischen Hochschule Sankt Georgen in Frankfurt wiedergewählt worden.
Der Vatikan erteilte ihm aber zunächst nicht die Zustimmung in Form der Unbedenklichkeitserklärung ("Nihil obstat"), was auf massive Kritik stieß. Wucherpfennig hatte sich wiederholt kritisch zum Umgang der Kirche mit Frauen und Homosexuellen geäußert.