Mechtenberg erhielt die Ehrung von der gleichnamigen Stiftung des Evangelischen Kirchenkreises Magdeburg für sein über 50-jähriges Wirken für die deutsch-polnische Versöhnung und Verständigung. Die Preisverleihung fand in der Magdeburger Johanniskirche statt.
Publizistik über deutsch-polnische Beziehungen
Mechtenberg sei seit Jahrzehnten publizistisch zum Thema der deutsch-polnischen Beziehungen aktiv, sagte Superintendent Stephan Hoenen zur Begründung. Mit "Kompetenz und Empathie" trage er zum Verständnis der aktuellen Entwicklungen in Gesellschaft und Kirche Polens bei. Der Sozialethiker sei überzeugt gewesen, dass der Briefwechsel der polnischen und deutschen Bischöfe zur Versöhnung vom Herbst 1965 kein Papier bleiben dürfe, hieß es weiter.
Gemeinsam mit Günter Särchen, Aktion Sühnezeichen-Partner von Lothar Kreyssig, habe er nach praktischen Wegen für Begegnungen in Polen gesucht.
Vorstandsmitglied der Europäischen Akademie Kreisau
Der 1928 geborene Mechtenberg war den Angaben nach von 1979 bis 1993 als Dozent für Deutsch-Polnische Beziehungen am Gesamteuropäischen Studienwerk in Vlotho tätig, ab 1994 als dessen Vorsitzender. Der Theologe begleitete die Gründung der "Stiftung Kreisau für Europäische Verständigung" im polnischen Krzyzowa und war viele Jahre Mitglied des Vorstandes sowie der Europäischen Akademie Kreisau.
Polen ehrte ihn 2001 mit dem Kavalierskreuz des Verdienstordens Polens.
Lothar-Kreyssig-Friedenspreis
Der mit 3.000 Euro dotierte Lothar-Kreyssig-Friedenspreis wird seit 1999 alle zwei Jahre verliehen für Verdienste um Versöhnung, insbesondere mit den Juden und den ost- und südosteuropäische Nachbarn. Zu den Preisträgern zählen der ehemalige Ministerpräsident Polens, Tadeusz Mazowiecki (1999) und die Amadeu Antonio Stiftung (2015). Namensgeber der Auszeichnung ist der Gründer der Aktion Sühnezeichen, Lothar Kreyssig (1898-1986).