Vier römische Kinder hatten die Lose am Donnerstag im Vatikan gezogen. Die in der Vorweihnachtszeit verkauften Lose kosteten zehn Euro. Der Erlös soll Papst Franziskus in den kommenden Tagen übergeben werden. Das Governatorat sprach von einer "bedeutenden Summe" und dankte den Tausenden Käufern für ihre Teilnahme an der Lotterie. Das höchste Gewinnerlos trug die Nummer 28.911.
Beinahe jede Woche erhält der Papst Geschenke, sowohl von offiziellen Besuchern wie Staatsgästen als auch in großer Zahl von Teilnehmern der wöchentlichen Generalaudienzen auf dem Petersplatz.
Das päpstliche Almosenamt hatte im Vorfeld bestätigt, dass die Lotterie in der kalten Jahreszeit zusätzliche Mittel für Arme und Obdachlose generieren solle. Für deren Unterstützung rund um den Vatikan ist der sogenannte Almosenmeister zuständig, der polnische Bischof Konrad Krajewski. Papst Franziskus ging laut dem Almosenamt spontan auf den Vorschlag ein und stellte die Preise zur Verfügung. Als Trostpreise gebe es zahlreiche Schirme, Bücher und Gürtel, hieß es.
Duschen und Mahlzeiten für Obdachlose
Krajewski, zuvor Mitarbeiter im Büro für päpstliche Zeremonien, war vor gut einem Jahr zum Almosenmeister ernannt worden. Er erhielt von Franziskus die ausdrückliche Weisung, seine Aufgabe nicht nur vom Schreibtisch aus zu verwalten. "Du musst mein verlängerter Arm sein und Gaben zu den Armen und den Letzten in dieser Stadt bringen", gab der Pole damals den Auftrag des Papstes wieder.
Zum Tagesgeschäft von Bischof Krajewski gehört seitdem, im Kleinwagen in die Außenbezirke Roms zu fahren, um Bedürftigen Zuschüsse zur Stromrechnung oder zu ausstehenden Mieten zu überbringen. Auf seine Initiative gehen auch Duschen für Obdachlose an der Kolonnaden des Petersplatzes zurück. Verschiedentlich sah man ihn abends Mahlzeiten an Stadtstreicher verteilen, die vor dem vatikanischen Presseamt übernachten.