"Mach was draus: Sei Zukunft!" lautet in diesem Jahr das Motto der Misereor-Fastenaktion. Die beginnt am Aschermittwoch (6. März) und endet Ostern (21./22. April). In den Fokus stellen will das katholische Entwicklungshilfswerk in Aachen dabei beispielhaft benachteiligte junge Menschen in El Salvador, einem der ärmsten und gewalttätigsten Länder Lateinamerikas.
In dem kleinen zentralamerikanischen Land stellen Jugendliche zwar die Mehrheit der gut 7,3 Millionen Menschen zählenden Bevölkerung. Die nachwachsenden Generationen sind aber zugleich am meisten von Gewalt, Marginalisierung und Perspektivlosigkeit betroffen. Mit den nationalen Partnerorganisationen FUNDASAL und Caritas will Misereor Jugendliche in El Salvador mit kleinen Hilfen dazu motivieren, Zukunftspläne zu entwickeln und ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen.
Hilfe bei Jobsuche und Wohnungsbau
So leistet das deutsche Hilfswerk mit den Partnern vor Ort Unterstützung bei der Suche nach einem Ausbildungs- und Arbeitsplatz, es stellt finanzielle Hilfe bei der Gründung von Kleinstunternehmen bereit oder unterstützt den gemeinschaftlichen Bau von erdbebensicheren Häusern. Durch derartige Maßnahmen, so heißt es in der Misereor-Zentrale in Aachen, werden die jungen Menschen mit ihrem Einsatz zu Hoffnungsträgern für eine bessere Zukunft - letztlich der ganzen Gesellschaft El Salvadors.
Eröffnet wird die bundesweite Fastenaktion am 10. März mit einem feierlichen Gottesdienst im Kölner Dom. Höhepunkt der Fastenaktion ist der fünfte Sonntag der Fastenzeit (7. April): Dann werden die Gläubigen in allen katholischen Gottesdiensten bundesweit über die Arbeit von Misereor informiert und gebeten, diese durch ihre Spenden zu unterstützen.
Hungertuch zur Fastenzeit
Seit 1959 hat Misereor durch die Fasten-Kollekte Projekte wie die von FUNDASAL und der Caritas in El Salvador mit mehr als 1,85 Milliarden Euro gefördert, bilanziert das Hilfswerk zugleich die positive Spendenbereitschaft der deutschen Katholiken. Im Rahmen der Fastenaktion kommt auch das neu gestaltete Hungertuch des Künstlers Uwe Appold zum Einsatz.
Unter dem Titel "Mensch wo bist du?" fordert das Hungertuch den Betrachter zu einer Standortbestimmung auf: Wo stehen wir? Wofür stehen wir auf? Das Misereor-Hungertuch wird während der Fastenzeit in vielen deutschen Kirchen ausgehängt.
Jahrestagungen und Ausstellungen
Am 13./14. Juni veranstaltet Misereor seine Jahrestagung in Aachen: Einmal im Jahr bietet diese Veranstaltung die Gelegenheit, mit dem Hilfswerk und mit Menschen in Kontakt zu kommen und zu bleiben, die gemeinsam unterwegs sind für eine gerechtere Welt. Zum traditionellen Jahresempfang lädt Misereor dann am 14. November nach Berlin ein.
Auch in diesem Jahr werden die Misereor-Ausstellungen wieder in ganz Deutschland unterwegs sein. Während sich die Ausstellung "Glänzende Aussichten" in 99 Karikaturen auf witzige und manchmal auch erschreckende Weise mit Themen wie Lebensstil, Konsum, Klimawandel und Gerechtigkeit befasst, macht die Ausstellung "Auf kleiner Flamme" Energiearmut auf einleuchtende Weise nachvollziehbar - sie findet im Dunkeln statt.