Macron Ende Juni bei Papst Franziskus

Erste Begegnung

Frankreichs Staatspräsident Emmanuel Macron wird für Dienstag, den 26. Juni, zu einem Besuch bei Papst Franziskus im Vatikan erwartet. Einzelheiten zum Programm sind noch nicht bekannt.

Der Petersplatz im Vatikan / © Andrew Medichini (dpa)
Der Petersplatz im Vatikan / © Andrew Medichini ( dpa )

Ob es auch zu einem Treffen mit der italienischen Staatsführung kommt, ist ebenfalls unklar. Nach dem jüngsten Schlagabtausch mit Rom wegen der Migrationspolitik trifft Macron sich immerhin an diesem Freitag mit Italiens neuem Ministerpräsidenten Giuseppe Conte.

Katholisch getauft

Der Besuch am 26. Juni ist die erste Visite des seit Mai 2017 amtierenden französischen Staatschefs beim Oberhaupt der katholischen Kirche. Macron stammt aus einer nichtreligiösen Familie, ließ sich aber mit zwölf Jahren katholisch taufen. Einen Teil seiner Schulausbildung absolvierte er an einer Jesuitenschule.

Alle Präsidenten der Fünften Republik - mit Ausnahme von Georges Pompidou (1969-1974) - sind zum Papst gereist. Zuletzt war der Sozialist Francois Hollande (2012-2017) zweimal bei Papst Franziskus zu Gast, im Januar 2014 und im August 2016.

Neuaufbruch im Dialog

Macron hatte sich Anfang April für einen Neuaufbruch im Dialog zwischen französischem Staat und katholischer Kirche ausgesprochen.

Die von der Kirche aufgeworfenen Fragen beträfen nicht eine Minderheit, sondern die Gesellschaft als Ganzes, sagte er bei einem Empfang in Paris. Die Kirche müsse weiter Präsenz in den öffentlichen Debatten zeigen.

"Ehrlicher Meinungsaustausch" zwischen Kirche und französischem Präsidenten

Eine Kirche, die sich nicht mit aktuellen Fragen auseinandersetze, verfehle ihren Auftrag, betonte Macron und fügte hinzu, das Gleiche gelte für einen französischen Präsidenten, der sich nicht mit der katholischen Kirche auseinandersetze.

Es brauche einen "ehrlichen Meinungsaustausch", der unterschiedliche Sichtweisen nicht einebne, zugleich aber Verständnis für die jeweils andere Seite zeige.


Staatspräsident Emmanuel Macron / © Alain Jocard (dpa)
Staatspräsident Emmanuel Macron / © Alain Jocard ( dpa )
Quelle:
KNA