Mailands Erzbischof zelebriert Exequien bei Staatsbegräbnis

Abschied von Berlusconi

Zahlreiche nationale wie internationale Gäste haben am Trauergottesdienst für den italiensichen Politiker Silvio Berlusconi in Mailand teilgenommen. Mailands Erzbischof Mario Delpini zelebrierte die Exequien.

Der Sarg des ehemaligen italienischen Ministerpräsidenten Berlusconi wird aus dem Mailänder Dom getragen / © Oliver Weiken (dpa)
Der Sarg des ehemaligen italienischen Ministerpräsidenten Berlusconi wird aus dem Mailänder Dom getragen / © Oliver Weiken ( dpa )

Der frühere Ministerpräsident Italiens war am Montag im Alter von 86 Jahren gestorben. Neben Staatschef Sergio Mattarella und Regierungschefin Giorgia Meloni waren am Mittwoch zahlreiche italienische Regierungsvertreter im Dom der norditalienischen Großstadt anwesend, ebenso Berlusconis fünf Kinder.

Viktor Orban / © Geert Vanden Wijngaert (dpa)
Viktor Orban / © Geert Vanden Wijngaert ( dpa )

Aus dem Ausland angereist waren etwa Ungarns Ministerpräsident Viktor Orban, der Chef der EVP-Fraktion im Europaparlament, Manfred Weber, der irakische Präsident Abdul Latif Raschid und Katars Emir Tamim bin Hamad Al Thani. Die Bundesrepublik Deutschland vertrat ihr Botschafter in Italien, Viktor Elbling. Zudem waren Vertreter aus Wirtschaft, Medien und Sport anwesend, etwa Fifa-Präsident Gianni Infantino.

Rund 2.000 Menschen nahmen an Trauerfeierlichkeiten teil

Insgesamt nahmen im Mailänder Dom rund 2.000 Menschen an den Trauerfeierlichkeiten teil, Tausende weitere verfolgten sie an zwei Großbildschirmen vor der weißen Marmorkathedrale. Zahlreiche Fernsehanstalten übertrugen das Ereignis an dem von der Regierung angeordneten Trauertag.

Mailands Erzbischof Mario Delpini zelebrierte die Exequien. Seine poetisch wie energische Predigt widmete er dem menschlichen Verlangen nach Leben, Liebe und Glück. Der Erzbischof erinnerte an Berlusconi als Politiker und als Geschäftsmann. Eine bekannte Persönlichkeit stehe immer auf der Bühne, sie habe "diejenigen, die ihr applaudieren und diejenigen, die sie verabscheuen".

Erzbischof Mario Delpini / © Stefano Mariga/Romano Siciliani (KNA)
Erzbischof Mario Delpini / © Stefano Mariga/Romano Siciliani ( KNA )

"Aber was können wir in diesem Moment des Abschieds und des Gebets über Silvio Berlusconi sagen?", fragte Delpini. "Er war ein Mensch mit dem Verlangen nach Leben, Liebe und Freude und nun feiern wir das Geheimnis der Vollendung. Das ist es, was ich über Silvio Berlusconi sagen kann. Er ist ein Mensch und jetzt trifft er Gott."

An welchem Ort Berlusconi beigesetzt wird, war bis zuletzt unklar; ebenso ob sein Körper zuvor eingeäschert wird. Optionen für seine letzte Ruhestätte sind der Mailänder Monumentalfriedhof oder das eigene Mausoleum auf dem Grundstück von Berlusconis Villa San Martino in Arcore.

Quelle:
KNA