Malteser sehen Mängel in Zivilschutz und Gesundheitswesen

"Nicht ziviltüchtig"

Der Vizepräsident des Malteser Hilfsdienstes sieht offenbar Personalmängel beim Zivilschutz in Deutschland. Abhilfe schaffen soll ein Pflichtdienst. Auch weitere Stimmen aus Politik und Gesundheitsbranche sehen Handlungsbedarf.

Rettungswagen der Malteser  / © Jan Woita (dpa)
Rettungswagen der Malteser / © Jan Woita ( dpa )

"Wir sind nicht ziviltüchtig", sagte Albrecht Prinz von Croy der "Bild am Sonntag". Er schlägt laut Bericht einen "Gesellschaftsdienst im Bevölkerungsschutz" vor, der auf vier Jahre gestreckt und neben Beruf und Ausbildung geleistet werden könne.

"Nicht auf Bündisfall vorbereitet"  

Auch Gesundheitsexperten zeigen sich besorgt. Der Vorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, Andreas Gassen, sagte: "Unser Gesundheitssystem ist nicht auf den Nato-Bündnisfall vorbereitet. Es bräuchte eine Erhebung unter Praxen und Krankenhäusern, um herauszufinden, welche Kapazitäten wir potenziell haben."  

Der gesundheitspolitische Sprecher der Grünen, Janosch Dahmen, spricht sich für regelmäßige Übungen an Krankenhäusern und eine Stärkung des Sanitätsdienstes der Bundeswehr aus: "Wir brauchen eine Zeitenwende im Gesundheitswesen." 

Malteser in Deutschland

Die Gemeinschaft der Malteser geht zurück auf ein vom seligen Gerhard gegründetes Hospiz in Jerusalem. Dessen Bruderschaft schlossen sich 1099 die ersten Ritter aus dem Abendland an. 1113 wurde der Orden vom Papst bestätigt. Durch die Jahrhunderte verlagerte sich der Hauptsitz über Rhodos nach Malta – daher der Name "Malteser" – und schließlich nach Rom. Ab 1310 wurde ein Hospital- und Sanitätswesen aufgebaut, das die weltweite Bekanntheit des Malteserordens begründete.

Eine Person mit einer Jacke des Malteser Hilfsdienstes, auf der das Logo mit dem Malteserkreuz angebracht ist, beim Gottesdienst zu Fronleichnam am 11. Juni 2020 in Köln. / © Harald Oppitz (KNA)
Eine Person mit einer Jacke des Malteser Hilfsdienstes, auf der das Logo mit dem Malteserkreuz angebracht ist, beim Gottesdienst zu Fronleichnam am 11. Juni 2020 in Köln. / © Harald Oppitz ( KNA )
Quelle:
KNA