Marco Kaiser, Gewinner des VdK-Integrationspreises, im domradio-Video-Portrait

Schwerhörig und vorbildlich

Marco Kaiser ist Steinmetz, Bildhauer und Gewinner des diesjährigen VdK-Integrationspreises, der am Donnerstagabend in Düsseldorf verliehen wurde. Der 33-jährige ist schwerhörig. In seinem Kölner Betrieb gibt der Handswerkmeister auch anderen Menschen mit Behinderungen eine Chance.

 (DR)

Im Rahmen der Messe REHACARE International wurden am Donnerstagabend in Düsseldorf erstmals der VdK-Integrationspreis für Menschen mit Behinderung in Ausbildung und Beschäftigung im Gesamtwert von 18.000 Euro verliehen. Insgesamt zehn Preisträger aus ganz NRW wurden ausgezeichnet.

Schirmherr des neu geschaffenen Preises ist Karl-Josef Laumann, Minister für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen: „Die heutige Verleihung des VdK-Integrationspreises zeigt deutlich an konkreten Beispielen, was Menschen mit Behinderungen leisten können. Wir müssen nur alle gemeinsam dafür sorgen, dass Menschen mit Handicaps ihre Leistungen und Fähigkeiten auch im ersten Arbeitsmarkt voll entfalten können. Es muss wieder zur Visitenkarte von Unternehmen und Einrichtungen gehören, bewusst Menschen mit Behinderungen zu beschäftigen. Besonders Kliniken, Sozialeinrichtungen und öffentliche Verwaltungen, die über behindertengerechte Toiletten, Türen und Aufzüge verfügen, müssen Vorreiter sein", so Laumann.

VdK-Landesvorsitzender Ulrich Schmidt freut sich mit den Gewinnern: „Wir haben an vielen Stellen unseres Landes ungewöhnliche und herausragende Lebensläufe entdeckt, die wir Ihnen heute vorstellen möchten. Mit dem VdK-Integrationspreis wollen wir ein stärkeres öffentliches Bewusstsein dafür schaffen, dass auch Menschen mit Behinderungen Leistungsträger sind. Dieser Preis ist ein wichtiges und unübersehbares Signal, gerade auch für Arbeitgeber, damit sie Bewerbern mit Behinderungen - wie jedem anderen auch - beim nächsten Auswahlverfahren die gleiche Chance auf einen Arbeitsplatz geben."

Die Preisträger des in diesem Jahr erstmals verliehenen VdK-Integrationspreises sind:
Wilfried Klein, Architekt, stellvertretender Amtsleiter, beschäftigt im öffentlichen Dienst in Dinslaken, seit einem Unfall querschnittsgelähmt
Antonella Di Filippa, Bürokauffrau in einer Service- und Notrufzentrale in Kamen, beschäftigt im Innen- und Außendienst, seit Geburt erkrankt an Spina Bifida und einer Blutkrankheit
Heiko Dengel, gelernter Orthopädietechniker, zurzeit beschäftigt bei einer Krankenkasse in Düsseldorf, beinamputiert nach einem Knochentumor
Ilona Schildmann, Verkaufshilfe bei einem Bekleidungsunternehmen in Bielefeld, leidet unter einer seelischen Behinderung (elektiver Mutismus) und einer Sprachhemmung
Jan Frosch, Bauzeichner, beschäftigt im öffentlichen Dienst in Neuss, nach einem Unfall querschnittsgelähmt

Tandem-Preis für:
Jeanette Bittner, als medizinische Tastuntersucherin tätig in einer gynäkologischen Arztpraxis in Paderborn, blind, und
Mirell Gräßer, als medizinische Tastuntersucherin tätig in einer gynäkologischen Arztpraxis in Monheim, blind
Daniel Meyer, tätig in einer Werkstatt für Menschen mit Behinderung in Bad Driburg, angeborene Schwerstmehrfachbehinderung (Tetra-Spastik)
Alexandra Matousek, Mitarbeiterin in einer Großwerkstatt für industrielle Konservierung und Restaurierung in Brauweiler, gehörlos

Sonderpreis für:
Marco Kaiser, selbständiger Steinmetz und Steinbildhauermeister in Köln, gehörlos