Maria Voce fast einstimmig gewählt

Fokolar-Bewegung hat neue Präsidentin

Die ökumenische Fokolar-Bewegung hat vier Monate nach dem Tod ihrer Gründerin Chiara Lubich deren Assistentin Maria Voce zur neuen Präsidentin gewählt. Nach anfänglichen Meinungsverschiedenheiten votierten die 500 Delegierten in Castelgandolfo bei Rom fast einstimmig für die 71-Jährige Süditalienerin.

 (DR)

Die neue Präsidentin gehört seit 44 Jahren der Laienbewegung an. Seit einem von 1978 bis 1988 währenden Türkei-Aufenthalt pflegt sie Kontakte zu orthodoxen und anderen Kirchen sowie zum Islam. In den vergangenen Jahren nahm die Theologin und Kirchenrechtlerin aus Kalabrien an der Überarbeitung der Statuten der Fokolar-Bewegung teil. Als Stellvertreter wählten die Delegierten den Priester Giancarlo Faletti, der zuletzt für die römischen Mitglieder der Bewegung zuständig war.  

Sozialarbeit und interreligiöser Dialog
Der Fokolar-Bewegung gehören nach eigenen Angaben rund 140.000 Mitglieder in über 180 Ländern an. Sie wurde 1943 unter dem Eindruck der Kriegswirren als katholische Laienbewegung gegründet. Zu den Schwerpunkten der Bewegung gehören Sozialarbeit sowie ökumenischer und interreligiöser Dialog. Die Mitglieder versprechen ebenso wie bei kirchlichen Ordensgemeinschaften Keuschheit, Besitzlosigkeit und Gehorsam, werden jedoch nicht geweiht. Über die Vollmitglieder hinaus zählen die Fokolare nach eigenen Angaben zwei Millionen Anhänger weltweit.