Beide Komponisten waren eng mit dem berühmten Markus-Dom in Venedig verbunden. Jahrzehntelang war dort die Tradition der Mehrchörigkeit gepflegt worden, entsprechend klingen die Werke der beiden Komponisten.
Mit dem ersten Mai startet der Marienmonat. Dieser Monat gilt gemeinhin als "Wonnemonat" – und als Marienmonat eine Zeit, in der besonders die Gottesmutter Maria im Fokus steht. So gibt es zahlreiche Marienandachten, Rosenkranzgebete und Wallfahrten – nur dieses Jahr nicht. Denn in Zeiten von Corona ist vieles anders, Wallfahrten starten mit wenigen oder gar keinen Pilgern, viele Gottesdienste werden ohne direkte Beteiligung der Gläubigen gefeiert. Dennoch bleibt der Mai traditionell der Monat, in dem der Gottesmutter besonders gedacht wird.
Im weiteren Verlauf der Sendung Musica erklingt die "Missa Dei Filii" von Jan Dismas Zelenka.
Der böhmische Musiker wirkte praktisch sein ganzes Leben als Instrumentalist und Komponist am Hof in Dresden. Dort musste er viel geistliche Musik komponieren, weil der Hof gerade erst unter August dem Starken zur katholischen Konfession gewechselt hatte.
Das geschah zwar wohl vor allem aus politischen Gründen, dennoch musste auch die Kirchenmusik an dem Hof angepasst werden und von daher bestand ein großer Bedarf an neuen Werken. Geboren in Böhmen, wurde Zelenka umfangreich an einem Prager Jesuitenkolleg ausgebildet.
1710 begann er im Alter von 31 Jahren am Dresdner Hof zu wirken, zunächst als Violinist, später wurde er 1733 zum Hofkomponisten und 1735 zum „Kirchen-Compositeur“ ernannt. Doch die Stelle des Kapellmeister bekam der deutlich jüngere Johan Adolf Hasse.
Zelenka schrieb neben Instrumentalmusik vor allem geistliche Musik für den Dresdner Hof, unter anderen 21 Messvertonungen. In "Musica" erklingt aus seinen letzten Lebensjahren die besagte "Missa dei Filii" für Gesangsolisten, Chor und Orchester.
