"Ich hatte diese Hoffnung schon beim Frankfurter Kirchentag 2001 geäußert, bald 20 Jahre danach ist nichts passiert", sagte er dem Evangelischen Pressedienst (epd).
Er rede nicht von einem "gemeinsamen Abendmahl", also einer sogenannten Interzelebration, es sei auch keine Preisgabe des eigenen Kirchenverständnisses, es wäre "einfach ein Akt gegenseitiger Gastbereitschaft".
Ist die Zeit gekommen?
"Jetzt ist der Zeitpunkt für die gegenseitige Zulassung da", so Hein, der von 2000 bis 2019 Bischof der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck war. Anfang September scheidet er aus dem Vorstand der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK) aus.
Die Befürworter einer gegenseitigen Einladung von Protestanten und Katholiken zu Abendmahl und Eucharistiefeier hätten in den vergangenen Jahrzehnten ihre Position hinlänglich begründet, fügte Hein hinzu.
Bitte um Signal aus der katholischen Deutschen Bischofskonferenz
Nun sei es an der Zeit, dass die Kritiker einer solchen Praxis auf katholischer Seite ihren Standpunkt "in der gleichen theologischen Intensität begründen". Er hoffe auch weiterhin auf ein entsprechendes ökumenisches Signal der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, "und darüber hinaus", so Hein.
Hein war bis zum Frühjahr 2020 evangelischer Leiter des Ökumenischen Arbeitskreises evangelischer und katholischer Theologen, der im September 2019 eine Studie zur wechselseitigen
Abendmahlsteilnahme vorgelegt hatte. Danach soll eine Teilnahme an der Feier der jeweils anderen Konfession möglich sein, ohne die bestehenden Unterschiede zu leugnen.