Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, hat die politische Bedeutung der Amazonas-Synode im Herbst unterstrichen. Der Papst wolle am Beispiel des Amazonasgebietes "den großen Wurf seiner Enzyklika 'Laudato si' deutlich machen", sagte Marx der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) am Donnerstag in München. "Es geht nicht um ein isoliertes Umweltproblem, sondern eine neue ganzheitliche Sicht auf globale Verantwortung."
Klimatisch sei die Region "die Lunge unseres Planeten, da kann man nicht sagen, das ist unser Land, und was daraus für die anderen wird, ist nicht mein Problem, wie der neue brasilianische Präsident das offenbar meint." Im Grunde gehe es "um eine neue Fortschrittsidee". Kirchenpolitische Erwartungen seien demgegenüber zweitrangig. Dennoch dürfe man auch mit Blick auf Fragen der Theologie und Seelsorge "weiter gespannt sein".
Einige Beobachter haben im Vorfeld der für Oktober geplanten Synode die Erwartung formuliert, dass dort neue Zugangsmöglichkeiten zu kirchlichen Ämtern vorgeschlagen oder sogar beschlossen werden könnten, etwa die Öffnung der Priesterweihe für verheiratete Männer. In der Amazonasregion, die sich auf fünf Staaten erstreckt, gibt es nur wenige Priester; ihre oft schwer zugänglichen Gemeinden liegen meist weit auseinander. (KNA / 10.1.19)