Im Münchner Haneberghaus der Benediktinerabtei Sankt Bonifaz teilten Kardinal Reinhard Marx und Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm am Dienstag das Mittagessen aus. Ein von Bedford-Strohm auf seiner Facebook-Seite veröffentlichtes Foto zeigt die beiden in weißer Kittelschürze.
Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) schrieb dazu, das Engagement der Ordensleute und ihrer ehrenamtlichen Mithelfer sei beeindruckend. Täglich würden im Haneberghaus bis zu 200 Essen ausgegeben, fänden sich in der Kleiderkammer bis zu 70 Gäste ein.
In der angeschlossenen Arztpraxis würden im Quartal bis zu 420 Patienten behandelt, rund ein Fünftel sei nicht krankenversichert. Mehr als 250 Menschen nutzten die Abtei als Postadresse. Das Kloster finanziere die Einrichtung aus Eigenmitteln und Spenden. Dies sei "ein Beispiel für die viel zu wenig öffentlich sichtbaren Segensspuren kirchlicher Arbeit im Alltag".
Die Münchner Benediktiner richteten für ihre Obdachlosenhilfe 2001 ein eigenes Haus ein und benannten es nach ihrem zweiten Abt Bonifaz Haneberg (1876), der ebenfalls sozial stark engagiert war. Das Angebot steht unter dem Motto "Keine Vorschriften machen, sondern Türen auftun". Getragen wird es von 12 Beschäftigten und rund 20 Ehrenamtlichen. Auch einige Obdachlose wurden inzwischen fest angestellt.