Katholische Schule zum Unterrichtsstart in Mecklenburg-Vorpommern

Masken, Tests - kein Abstand

Gespannt schaut ganz Deutschland auf Mecklenburg-Vorpommern: Dort starten wieder die Schulen. Es ist das erste Bundesland, in dem der Unterricht unter Pandemie-Bedingungen aufgenommen wird. Nachfrage bei der Don-Bosco-Schule in Rostock.

Erstes Bundesland: Mecklenburg-Vorpommern startet ins neue Schuljahr / © Jens Büttner (dpa)
Erstes Bundesland: Mecklenburg-Vorpommern startet ins neue Schuljahr / © Jens Büttner ( dpa )

DOMRADIO.DE: Ist das ein normaler erster Schultag nach den Sommerferien?

Gert Mengel (Schulleiter Don-Bosco-Schule Rostock): Ein erster Schultag ist immer eine Herausforderung mit vielen Dingen. Aber dieser steht jetzt vielleicht nochmal unter besonderen Zeichen. Das stimmt. Da haben Sie recht.

DOMRADIO.DE: Sie hatten ja tatsächlich einiges an Vorbereitungen zu leisten, auch vor dem heutigen Tag. Das Bildungsministerium hat einen Hygieneplan entwickelt. Wie konkret haben Sie sich vorbereitet in Ihrer Schule?

Mengel: Wir haben eigentlich ganz verschiedene Bausteine. Ich gucke jetzt erstmal nur auf den Hygieneplan: Wir haben für unsere Schülerinnen und Schüler fest definierte Gruppen. Das sind bestimmte Jahrgänge, die Jahrgänge fünf, sechs, sieben und acht. Die betreten zum Beispiel das Haus über verschiedene Eingänge. Dort sind dann bestimmte Laufwege für die Schülerinnen und Schüler. Sie bleiben in den Klassen. Wir haben allerdings die Lockerungen jetzt für uns schon so: Es muss kein Mindestabstand mehr eingehalten werden. Wofür wir uns aber trotzdem entschieden haben: auf den Fluren muss die Maske getragen werden. Ein anderer wichtiger Baustein ist, dass wir einen Kooperationsvertrag mit einem Biotechunternehmen aus Rostock abgeschlossen haben, wo sich jeder natürlich auch kostenlos testen lassen kann. Und das wenigstens bis zum Ende des Schuljahres.

DOMRADIO.DE: Wie wird das angenommen?

Mengel: Das wird sehr gut angenommen. Die Kollegen haben sich letzte Woche testen lassen, und die Schülerinnen und Schüler nehmen das jetzt mit und können diesen Test zuhause machen. Sie bringen ihn morgens wieder mit, er wird hier eingesammelt, und dann bekommen die Eltern auch diese Untersuchungsergebnisse.

DOMRADIO.DE: Wie ist insgesamt Ihr Eindruck. Wie gehen Schülerinnen und Schüler mit diesen Bedingungen aktuell um? Aber auch die Eltern?

Mengel: Ich glaube, wir haben erstmal eine sehr engagierte Elternschaft, die sich viele Gedanken macht. Und das, was uns eint, ist das Ringen um gute Schule. Klar, bildet so eine Schulgemeinschaft auch die Gesellschaft ab. Da gibt es die unterschiedlichsten Auffassungen. Aber, wie gesagt, gute Schule zu machen, gute katholische Schule zu machen, das eint uns alle. Und ich glaube, das ist auch eine Frage: Wir können uns jetzt ganz viel über Hygiene, über Mindestabstand, über Regeln und Verbote unterhalten. Das ist wichtig, damit niemand krank wird und alle gesund bleiben. Aber es geht ja auch um unsere Haltung. Wie kann man Gemeinschaft erleben? Und dazu werden wir morgen einen großen Gottesdienst auf dem Schulhof abhalten, mit Abständen und so weiter, aber doch Gemeinschaft erlebbar machen. Das ist uns auch wichtig. Also Seelsorge, die erlebbar ist, und Gemeinschaft, die immer noch da ist, darf sich auch nicht in so eine negative Stimmung bringen, sondern aus dem Glauben heraus: Unser Leitspruch heißt "ihr seid zur Freiheit berufen, dient einander in Liebe" - das auch wirklich zu leben.

Das Gespräch führte Verena Tröster.


Schulleiter Gert Mengel (privat)
Schulleiter Gert Mengel / ( privat )

Das "grüne Klassenzimmer" in Rostock (privat)
Das "grüne Klassenzimmer" in Rostock / ( privat )

"Baumschule" in Rostock (privat)
"Baumschule" in Rostock / ( privat )
Quelle:
DR