In Aleppo hat nach den Worten des katholischen Ortsbischofs seit Kriegsbeginn mehr als die Hälfte der Christen die Stadt verlassen. Die Menschen emigrierten, "weil sie die Unsicherheit und die Armut nicht aushalten", sagte der chaldäisch-katholische Bischof Antoine Audo telefonisch dem Sender Radio Vatikan (Mittwoch). Er nannte die Abwanderung ein "Problem" für die Kirche.
Zwei Millionen Menschen von der Grundversorgung abgeschnitten
Seit Tagen seien die von Regierungstruppen gehaltenen Teile Aleppos ohne Strom und ohne Wasser, sagte Audo. Nötig sei eine politische Lösung unter Führung der Vereinten Nationen. Die UN hatten für die umkämpfte Stadt eine Feuerpause aus humanitären Gründen verlangt. In der einstigen Wirtschaftsmetropole sind zwei Millionen Menschen von der Grundversorgung abgeschnitten.
Gräueltaten im Namen des Islams
Schuld an der Situation gab der Bischof "Extremisten, die unglücklicherweise im Namen des Islam kämpfen und von außen unterstützt werden". Sie versuchten, "Syrien zu zerstören, aber sie können es nicht", sagte Audo. Zugleich appellierte er energisch an die internationale Staatengemeinschaft. Diese müsse "vor ihrem Gewissen und vor Gott" die Frage beantworten, "warum sie Syrien zerstören".