"Wir möchten an diesem Tag ein Zeichen der Verbundenheit mit den betroffenen Familien setzen und mit Aktionen noch mehr Menschen auf die Kinderhospizarbeit in Deutschland aufmerksam machen", sagte der Geschäftsführer des Deutschen Kinderhospizvereins, Martin Gierse, am Donnerstag in Olpe. Kinderhospizarbeit sei ein wichtiges Versprechen an die betroffenen Familien.
Die Kinderkommission im Bundestag dankte den haupt- und ehrenamtlichen Kräften in der Kinderhospizarbeit. Familien mit unheilbar schwer erkrankten Kindern und Jugendlichen stünden vor extremen emotionalen und auch organisatorischen Problemen, die kaum zu bewältigen seien. Die Kinderhospize hätten es sich zur Aufgabe gemacht, für die Begleitung der gesamten Familie bis zum Tod des erkrankten Kindes zu sorgen.
Mangel an Plätzen
Der Malteser Hilfsdienst wies auf den Mangel an Plätzen und Sterbebegleitern in der Hospizarbeit hin. Die Generaloberin der Malteser, Daisy Gräfin von Bernstorff, forderte mehr gesellschaftliche Unterstützung. "Die jährlich 800.000 Sterbenden in Deutschland sind schlecht versorgt." Die Hospizarbeit könne gesellschaftlich etwas verändern, da Tod und Trauer wieder als etwas Normales in Familien zurückgebracht würden.
Die Begleitung der Kinder und Jugendlichen schließt ihren Angaben zufolge immer die ganze Familie und nahestehende Menschen mit ein. Sterbende würden über Stunden, manchmal über Tage von den Maltesern begleitet. In der Kinder- und Jugendhospizarbeit seien die Mitarbeiter oft Monate und nicht selten Jahre den todkranken Kindern und ihren Angehörigen sehr nahe und begleiteten sie. "Wir können gesellschaftlich etwas verändern, weil wir den Tod und die Trauer wieder als etwas völlig Normales in die Familien zurückbringen", so von Bernstorff.
Promintente Unterstützung
Heute wird bundesweit der Tag der Kinderhospizarbeit begangen. Mit ihm wird seit 2006 jährlich auf die Situation von Kindern und Jugendlichen mit lebensverkürzender Erkrankung und deren Familien aufmerksam gemacht. Initiator ist der Deutsche Kinderhospizverein. Die diesjährige zentrale Veranstaltung findet im Kasseler Kulturbahnhof statt. Schirmherr ist Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU).
Als Zeichen der Verbundenheit mit todkranken Kindern und ihren Familien sind die Menschen bundesweit aufgerufen, "grüne Bänder der Hoffnung" an Fenstern, Autos oder Bäumen zu befestigen.