Vertreterinnen beider Gruppierungen sprechen in einem am Dienstag von der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) veröffentlichten Gespräch für mehr Dialog innerhalb der katholischen Kirche aus. "Maria braucht kein Update" heißt es auf der Homepage der Gruppe Maria 1.0.
Sie würde sich einen Austausch mit Maria 1.0 wünschen, sagte die Diplom-Theologin Monika Schmelter von Maria 2.0 der KNA: "Nur wenn wir im Gespräch sind und bleiben, kann es auch wechselseitige Akzeptanz geben." Dorothea Schmidt von Maria 1.0 sagte: "Dialog ist wichtig. Er muss dazu führen, dass wir einander besser verstehen."
Blick auf den Synodalen Weg
Unterschiedliche Sichtweisen haben beide Bewegungen auf den Synodalen Weg zur Zukunft der Kirche in Deutschland. Die von den Bischöfen und dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) ins Leben gerufene Initiative greife wichtige Fragen wie etwa den Zugang von Frauen zu den kirchlichen Weiheämtern auf, sagte Monika Schmelter von Maria 2.0. "Aber das wird nicht auf deutschem Boden entschieden. Um wirklich Bewegung in die Sache zu bringen, müssten die deutschen Bischöfe mit einer Stimme gegenüber Rom auftreten. Und da bin ich sehr skeptisch."
Dorothea Schmidt von Maria 1.0, die selbst Mitglied der Synodalversammlung ist, des obersten Gremiums auf dem Synodalen Weg, kritisierte die dort geführten Debatten. "Wir geben das Bild eines zerstrittenen Haufens ab." Zwar höre man einander mehr zu, "aber wer anders denkt als diejenigen, die die Kirche und das Vermächtnis Jesu verändern wollen", werde als Bremser abgekanzelt: "Eines ist doch klar: Weder die Aufhebung des Zölibats noch die Einführung eines Frauenpriestertums werden die gesellschaftliche Bedeutung der Kirche steigern oder sie attraktiver machen, weder den Glauben vermehren noch zu einem Ausbruch der Begeisterung über Jesus führen."