Mehr abgelehnte Asylbewerber ziehen vor Gericht. In den ersten neun Monaten dieses Jahres wurde gegen 21 Prozent aller Asylbescheide geklagt, wie das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) mitteilte. Die Behörde bestätigte damit einen Bericht der «Bild»-Zeitung. Damit landeten etwa 97.000 von insgesamt rund 462.000 entschiedenen Fällen vor Gericht. Im Jahr 2015 hatte die Klagequote noch bei 16,1 Prozent gelegen.
Wie das BAMF weiter erläuterte, waren die Klagequoten in den Jahren zuvor aber deutlich höher. 2014 betrug sie noch 40,2 Prozent (bei 203.000 entschiedenen Fällen), 2013 gar 46,2 Prozent (81.000).
Insgesamt schoben die Bundesländer laut «Bild» in diesem Jahr bis Mitte Dezember 24.141 Flüchtlinge ab, im gesamten Vorjahr waren es 22.994. Damit stieg die Zahl der Abschiebungen um fünf Prozent, wie das Blatt unter Berufung auf Zahlen aus den Innenministerien der Länder berichtete.
Die Abschiebungszahlen schwanken demnach je nach Bundesland. Mehr als verdoppelt wurden sie in Berlin (1.964 Personen), während Mecklenburg-Vorpommern in diesem Jahr lediglich 715 Personen abschob (zuvor 1.200). Bayern schob mit 3.062 Personen deutlich weniger Asylbewerber ab als 2015 (4.195). (epd, Stand: 16.12.16)