Prozess in Lyon gegen ehemaligen Priester

Mehrere Missbrauchsdelikte zugegeben

Ein ehemaliger Priester, wegen dessen Nichtanzeige sich auch Kardinal Philippe Barbarin vor der Justiz verantworten muss, hat mehrere Missbrauchsdelikte zugegeben. Er bat die Opfer um Verzeihung. Ihm droht nun eine lange Haftstrafe.

Symbolbild Gerichtssaal / © Corgarashu (shutterstock)

Er habe lange gebraucht, um zu erkennen, wie verwerflich seine Taten gewesen seien, sagte der Mann vor Gericht in Lyon.

Er habe zwar gewusst, dass er Verbotenes getan habe. "Aber ich dachte überhaupt nicht an die Folgen für die Opfer", räumte der Angeklagte ein. "Es ist nicht leicht, jemandem zu sagen: Ich bin ein Pädophiler", so der frühere Geistliche.

Aus dem Klerikerstand entlassen

Dem ehemaligen Seelsorger der Pfadfinder in Sainte-Foy-les-Lyon wird vorgeworfen, in den 80er- und 90er-Jahren Dutzende Kinder sexuell missbraucht zu haben. Ein französisches Kirchengericht hatte ihn bereits im Juli aus dem Klerikerstand entlassen.

Eines der Opfer, Alexandre Hezez, sagte am Dienstag, der Prozess sei etwas ganz "Besonderes". Er hoffe, mehr über die Motivation des Täters zu erfahren. Es gebe noch viel Aufklärungsarbeit zu leisten, so Hezez.


Beginn des Prozesses gegen Ex-Priester aus Lyon / © Laurent Cipriani (dpa)
Beginn des Prozesses gegen Ex-Priester aus Lyon / © Laurent Cipriani ( dpa )

Kardinal Philippe Barbarin / © Pierre-Antoine Pluquet (KNA)
Kardinal Philippe Barbarin / © Pierre-Antoine Pluquet ( KNA )
Quelle:
KNA