Meisner bekräftigt Bitte um Kirche in Tarsus - Paulusjahr eingeläutet

Geburtstag des Weltapostels

Der Kölner Kardinal Joachim Meisner hat zum Auftakt des Paulus-Jahrs 2008 den Wunsch nach einer christlichen Pilgerstätte im türkischen Tarsus bekräftigt. In einem Brief an den Apostolischen Vikar für Anatolien und Vorsitzenden der Türkischen Bischofskonferenz, Bischof Luigi Padovese, bedauert er, dass türkische Muslime in Köln "kein besonderes Interesse" für das Anliegen zeigten. Dabei solle die Initiative auch dem interreligiösen Dialog dienen.

 (DR)

In Tarsus wird am Samstag mit einem ökumenischen Gottesdienst das Paulus-Jahr 2008 eingeläutet. Papst Benedikt XVI. hat es aus Anlass des 2.000. Geburtstags des Apostels ausgerufen. Im Laufe des Jahres werden Tausende Pilger in der antiken Hafenstadt erwartet. Meisner will im Herbst mit einer Delegation der Deutschen Bischofskonferenz dorthin reisen.

Paulus sei neben seiner überragenden Bedeutung für das Christentum «auch für die Weltzivilisation von nicht zu unterschätzendem Einfluss», schreibt der Erzbischof weiter. Sein «leidenschaftlicher Wunsch» sei es, «zum Geburtstag des Weltapostels in Tarsus ein christliches Gotteshaus und eine christliche Pilgerstätte dem Weltapostel zum Geburtstag schenken zu können.»

Zu der Initiative hätten ihn die «nicht unerheblichen Spannungen» um den Bau einer großen Moschee in Köln inspiriert, so Meisner. «Ich wollte durch meine Initiative die interreligiösen Beziehungen verbessern.» Dabei habe er viel Unterstützung aus dem Erzbistum, der Politik und der Weltkirche erfahren.

Zu den Feiern am Samstag ist auch der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan eingeladen. Meisner hatte ihn im Vorfeld um Unterstützung für den Kirchenbau gebeten. Mitte April erhielt er eine erste Antwort Erdogans. Dazu sagte Meisner, sie entspreche «noch nicht den Erwartungen und Hoffnungen der katholischen Kirche».