Melville wirft das Handtuch an der Uni Eichstätt

Rennen wieder offen

Das Rennen um die Präsidentschaft an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt (KU) ist wieder offen. Der favorisierte Kandidat Gert Melville (64) ist ausgestiegen. Er steht "aus gesundheitlichen Gründen" nicht mehr zur Verfügung, wie Stiftung, Hochschulleitung und Hochschulrat am Mittwoch in einer gemeinsamen Erklärung in Eichstätt mitteilten. Die Entscheidung des Professors wurde "mit großem Bedauern zur Kenntnis genommen".

Autor/in:
Christoph Renzikowski
 (DR)

Melville bat überdies um Entpflichtung von seinen Aufgaben als Mitglied der Hochschulleitung ab März. Ursprünglich sollte der Historiker bis zur Installation des neuen Präsidenten im Sommer amtieren. Melville und der Speyerer Organisationspsychologe Rudolf Fisch leiten die KU kommissarisch seit Juli 2008. Der Historiker war erst vor wenigen Wochen aus dem Hochschulrat heraus zu einer Kandidatur für das Präsidentenamt gedrängt worden. Laut Zeitungsberichten war er der Wunschkandidat von Professoren und Studenten der KU.

Nun wird die Entscheidung zwischen dem Potsdamer Slawisten Norbert Franz (57), der Fribourger Dogmatikerin Barbara Hallensleben (51), dem Hagener Germanisten Martin Huber (46) und dem im US-amerikanischen Durham beheimateten Theologen Reinhard Hütter (50) fallen. Die Wahl soll wie geplant am 6. Mai stattfinden. Melville will die KU der Erklärung zufolge weiter in Fragen der Hochschulentwicklung beraten und an ihr forschen. - Die KU ist die einzige katholische Universität im deutschen Sprachraum. Sie wird von den sieben bayerischen Bistümern getragen. An ihr studieren derzeit rund 4.500 junge Menschen.