"Es ist unser aller Pflicht und Verantwortung, uns über jüdische Geschichte und Kultur zu informieren und das Wissen darüber zu vermitteln", sagte die Kulturdezernentin des Landschaftsverbands Rheinland (LVR), Milena Karabaic, am Dienstagabend bei der Eröffnung der Schau "Menschen, Bilder, Orte". Der Verband beziehe damit auch Position gegen Antisemitismus.
Der Kulturdezernentin des Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL), Barbara Rüschoff-Parzinger, zufolge leistet die Ausstellung einen Beitrag zum geschichtlichen und gesellschaftlichen Hintergrund jüdischen Lebens in Deutschland.
Menschen im Mittelpunkt
Die Schau stellt Menschen in den Mittelpunkt, anhand deren Biografie sie die Geschichte von Juden in Deutschland nachzeichnet. Darunter sind etwa der Musiker Isaac Offenbach (1779-1850), Vater des Komponisten Jacques Offenbach (1819-1880), die katholische Ordensfrau und Philosophin Edith Stein (1891-1942), die vom Judentum zum Christentum konvertierte, sowie der Schriftsteller Heinrich Heine (1797-1856), der ebenfalls jüdischer Herkunft war. In vier begehbaren Kuben geht es um die Themen "Recht und Unrecht", "Leben und Miteinander", "Religion und Geistesgeschichte" sowie "Kunst und Kultur".
Anlass für das Festjahr "1.700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland" ist ein Edikt des römischen Kaisers Konstantin von 321. Darin schuf Konstantin für seinen Statthalter in Colonia - dem heutigen Köln - die Möglichkeit, Juden in den Rat zu berufen. Das Dokument gilt als ältester Beleg jüdischen Lebens in Europa nördlich der Alpen. Im Rahmen des Festjahrs planen LVR und LWL weitere Veranstaltungen und Projekte.