Nach der entsetzlichen Bluttat in Las Vegas war die Solidarität mit den Opfern groß. So seien in den Stunden nach dem Massenmord zahlreiche Menschen zur Blutspende gegangen, der Bedarf sei derzeit gedeckt, sagte Vize-Sheriff Todd Fasulo am späten Montagabend (Ortszeit). Zahlreiche Menschen versammelten sich zum Gebet und Gedenken am Ort des Geschehens.
Beweggründe für die Tat liegen weiterhin im Dunkeln
Der Todesschütze von Las Vegas gibt den Ermittlern Rätsel auf. Der 64-jährige Stephen Paddock hinterließ nach Polizeiangaben keine Erklärung für seine Bluttat. Der Mann wird als ein vermögender und zuvor unauffälliger Rentner mit einer Leidenschaft für Glücksspiel beschrieben. In seinem Hotelzimmer in Las Vegas und seinem Wohnhaus stellten Beamte große Mengen Waffen, Munition und Sprengstoffe sicher.
Paddocks Tat ist das schlimmste Massaker in der jüngeren US-Geschichte. Die Behörden sprechen von mindestens 59 Toten und mehr als 500 Verletzten. Am Sonntagabend zerschlägt Paddock laut Ermittlern die Scheibe seines Zimmers im 32. Stock des Hotels "Mandalay Bay" in Las Vegas. Er schießt mit automatischen Waffen auf tausende wehrlose Besucher eines Open-Air-Konzerts. Bevor Sondereinheiten sein Zimmer stürmen können, tötet er sich selbst. Die Beweggründe des Täters liegen noch im Dunkeln.
Die Ermittler gehen bis auf weiteres davon aus, dass es sich bei Paddock um einen Einzeltäter handelte. Für einen terroristischen Hintergrund gibt es keinerlei Belege.
Anteilnahme aus Politik und Gesellschaft
US-Präsident Donald Trump sprach den Opfern sein Mitgefühl aus und sprach von einem "Akt des absolut Bösen". Der Präsident rief die Amerikaner zu Einigkeit und Zusammenhalt auf. Die Bürgermeisterin von Las Vegas, Carolyn Goodman, sprach vom Wahnsinn eines Verrückten, der das Leben in Menschlichkeit nicht verhindern dürfe.
Auch die Bundesregierung reagierte entsetzt. "Fassungslos und tief erschüttert über die Morde von Las Vegas", schrieb Regierungssprecher Steffen Seibert auf Twitter. "So viele zerstörte Leben."
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) schrieb in einem Kondolenztelegramm an Trump, sie habe "mit Erschütterung" die Nachrichten aus Las Vegas vernommen, "wo bei einer Schießerei viele Menschen ihr Leben verloren und unzählige weitere verletzt wurden". Das Mitgefühl und die Anteilnahme der gesamten Bundesregierung würden den Angehörigen und den Familien der Opfer gelten. "Den Verwundeten wünschen wir rasche Genesung", so Merkel in "stiller Anteilnahme".
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier sandte am Montag ein Kondolenzschreiben an US-Präsident Donald Trump. "Mit Entsetzen verfolge ich die Nachrichten über den Anschlag auf ein Musikkonzert in Las Vegas. Fröhlich feiernde Menschen sind offenbar Opfer eines einzelnen Attentäters geworden", schrieb Steinmeier. An den US-Präsidenten gerichtet fügte Steinmeier hinzu: "Ich wünsche Ihnen und den Menschen in den USA viel Kraft, um die Trauer und den Schmerz über dieses Attentat zu bewältigen."
Der Vorsitzende des Zentralrates der Muslime in Deutschland (ZMD), Aiman Mazyek, äußerte sich auf Twitter "tief betroffen" über die Morde von Las Vegas. Sein Mitgefühl sei bei den Hinterbliebenen.
Gebetsaufrufe von Papst Franziskus und US-Bischöfen
In einem Telegramm an den örtlichen Erzbischof Joseph Anthony Pepe sprach der Vatikan am Montag von einer "sinnlosen Tragödie". Franziskus sei "tieftraurig" über das Geschehen; er sei allen Betroffenen im Geist nahe. Den Verletzten sicherte Franziskus sein Gebet zu. Die Menschen, die ums Leben kamen, vertraue er der "barmherzigen Liebe des allmächtigen Gottes" an, hieß es in dem von Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin gesendeten Schreiben.
Der Vorsitzende der US-Bischofskonferenz, Kardinal Daniel DiNardo, betonte: "Wir sind heute Morgen aufgewacht und haben von einer weiteren Nacht voll unbeschreiblichem Terror erfahren." Die einzige Reaktion auf den Anschlag dürfe nun sein, "Gutes zu tun", betonte der Kardinal am Montag in einer Pressemitteilung. "Wir müssen nun beten und uns um die Leidenden kümmern."
Auch der Bischof von Arlington im Bundesstaat Virginia, Bischof Michael Francis Burbidge, sowie der Gouverneur von Nevada, Brian Sandoval, hatten nach der Bluttat zum Gebet aufgerufen. Bischof Burbidge schrieb: "Wir sind im Gebet vereint für diejenigen, die in der vergangenen Nacht bei dem schrecklichen Anschlag in Las Vegas getötet und verletzt wurden. Möge Gott sie in seiner Liebe umarmen".