Mexikanischer Kardinal Sandoval wird 90 Jahre alt

Profilierter Kirchenmann

Der ehemalige Erzbischof von Guadalajara bezog stets Stellung gegen den Drogenhandel, aber auch die Liberalisierung von Abtreibung sowie die Gleichstellung homosexueller Paare – und stellte sich damit oft gegen die Regierung Mexikos.

Kardinal Juan Sandoval Iniguez, emeritierter Erzbischof von Guadalajara (Mexiko) am 9. März 2013 im Vatikan. / © Harald Oppitz (KNA)
Kardinal Juan Sandoval Iniguez, emeritierter Erzbischof von Guadalajara (Mexiko) am 9. März 2013 im Vatikan. / © Harald Oppitz ( KNA )

Juan Sandoval Iniguez, von 1994 bis 2011 Erzbischof von Guadalajara und einer der profiliertesten Kirchenmänner Mexikos, wird am 28. März 90 Jahre alt. Mit Sandoval stehen nun insgesamt 27 und also fast ein Achtel der 223 Kardinäle im zehnten Lebensjahrzehnt.

Seit 1988 Bischof-Koadjutor und ab 1992 Bischof von Ciudad Juarez, wechselte Sandoval 1994 nach Guadalajara. Im selben Jahr nahm ihn Papst Johannes Paul II. (1978-2005) ins Kardinalskollegium auf.

Gegen Drogenhandel, Abtreibung und Gleichstellung

In Guadalajara war Sandoval Nachfolger von Kardinal Juan Jesus Posadas Ocampo, der 1993 auf dem Flughafengelände seiner Bischofsstadt unter bis heute nicht geklärten Umständen erschossen wurde. Posadas hatte wiederholt organisierte Kriminalität und Drogenhandel im Land verurteilt.

Auch Sandoval meldete sich deutlich gegen Drogenhandel zu Wort. Ebenso bezog er offen Position gegen Mexikos Regierung, wenn es um die Liberalisierung von Abtreibung oder eine rechtliche Gleichstellung homosexueller Paare ging.

Sandoval kritisierte Eliten und Bill Gates

Im Corona-Jahr 2021 versah Facebook ein Video des Kardinals mit einem Warnhinweis, da es Falschinformationen und Verschwörungsmythen zur Pandemie verbreite. Darin hieß es, die derzeitige Krise diene dazu, eine neue Weltordnung zu begründen.

Sandoval beschuldigte eine kleine elitäre Gruppe, zu der auch Bill Gates gehöre, die Ausbreitung des Virus betrieben zu haben, um dies zur Ergreifung der Weltherrschaft zu nutzen.

Quelle:
KNA