Werke zur Fastenzeit und Leidensgeschichte von Jesus Christus am Kreuz aus mehreren Jahrhunderten stehen bei dem Konzert am Freitag (25.03.) auf dem Programm – bereichert um Markus Möllenbeck, Barockcello, und Sören Leupold, Laute, die drei instrumentale Kompositionen aus der Barockzeit beisteuern
Coronabedingt singen die acht Mitglieder des Kölner Ensembles für Vokalmusik auf Abstand im Bereich des Hochchores und ohne Publikum.
Kompositionen zur Fastenzeit und Karwoche haben die jungen Sängerinnen und Sänger zusammengestellt, so erklingen u. a. Werke von Johann Sebastian Bach, John Rutter oder auch John Stainer.
Johannes Grewelding singt in dem Ensemble nicht nur seit Anfang an mit, er komponiert und arrangiert auch für die Gruppe. Am Freitag erklingt seine Vertonung der letzten sieben Worte Jesus an Kreuz.
Seit Jahrhunderten vertonen Komponisten diese letzten Worte von Jesus Christus – Grewelding hat bei seinem Werk die gesamte stimmliche Bandbreite des Ensembles eingesetzt. Dabei vertont er auch das Jesus-Wort "Mich dürstet", das die Überschrift für das gesamte Konzert ist. Durst nach etwas zu haben, passt gerade genau in die Zeit, findet er: "Uns dürstet es zu singen, die Zuschauer dürstet es nach Kultur", meint Grewelding mit Blick auf die starken Einschränkungen im Kulturleben aufgrund der Pandemie.
Auch wenn den Mitgliedern im Alter zwischen 27 und 40 Jahren die Zuhörerinnen und Zuhörer im Dom fehlen werden, sind sie froh, dass sie überhaupt in Zeiten der Pandemie auftreten können, sagt Barbara Reiprich: „Wir froh und dankbar, denn mit wenigen anderen Ensembles wissen wir um das Privileg in den momentanen Zeiten überhaupt proben und konzertieren zu dürfen. Dafür danken wir Domkapellmeister Eberhard Metternich und der Kölner Dommusik!“
Von Anfang an mit dabei ist Christian Schare als zweiter Bass. Auch wenn sie den Dom gut kennen, ist dieses Konzert etwas Besonderes: "Der Kölner Dom ist für uns eine Brutstätte. Irgendwie ging es schon hier los. Denn vor unserer Gründung waren wir nahezu aller mit der Musik am Dom, der Dommusik verflochten und haben unsere Musikalität lernen dürfen."
Etwa eine Stunde lang wird das Ensemble, das seit 2014 existiert und in der Tat zum größten Teil aus ehemaligen oder noch aktiven Mitgliedern der Dommusik besteht, den Dom mit ihrem Gesang füllen. DOMRADIO.DE überträgt live in Ton und Bild auf der Internet_Seite, auf Youtube und Facebook.
Ab 19:45 Uhr gibt es eine Werkeinführung, ehe das Konzert live um 20 Uhr startet. Die Reihe "Geistliche Musik am Dreikönigenschrein" wird finanziell unterstützt von der Kulturstiftung Kölner Dom.
Programm:
Orlando Gibbons
Hosanna to the Son of David
Johann Sebastian Bach
In meines Herzens Grunde
John Rutter
A Prayer of Saint Patrick
Antonio Lotti
Crucifixus
Johann Sebastian Bach
Aus der Sonate g-Moll (BWV 1001 für Violine solo)
hier in der Ausführung für Laute solo - Grave
Thomas Tallis
Hear the voice and prayer
Gregorianischer Choral
Christus factus est
John Stainer
God so loved the world
Johann Sebastian Bach
Aus der Suite Nr. 2 d-Moll für Violoncello solo (BWV 1008) - Sarabande
Johannes Grewelding
Die sieben letzten Worte Jesu am Kreuz
Domenico Gabrielli
Sonate Nr. 1 G-Dur für Violoncello + Bc - Grave - Allegro - Largo - Prestissimo
John Tavener
The Lord’s Prayer
Wolfram Buchenberg
Du bist der Herr, unser Gott
David Blackwell
Steal away
Johann Sebastian Bach
Erkenne mich, mein Hüter
Vokalexkursion | Kölner Ensemble für Vokalmusik
Sopran: Susanne van Zelm & Katharina Dombrowsky
Alt: Helena Wery & Barbara Reiprich
Tenor: Johannes Grewelding & Martin Meyer
Bass: Christoph Bracks & Christian Schare
Markus Möllenbeck, Barockcello
Sören Leupold, Laute