Freunde, deren Stiftung er mit Spenden unterstütze, hätten jüngst Granathülsen und Teile von zersprengten Panzern aus dem Kriegsgebiet mitgebracht. "Bei all meinen Konzerten gibt es eine Schweigeminute für den Frieden, die von einer Glocke eingeläutet wird", erklärte der Künstler.
Einschmelzprozess umkehren
Hintergrund für seine Aktion ist laut Kelly, dass im Ersten und Zweiten Weltkrieg rund 150.000 Kirchenglocken beschlagnahmt wurden, um sie einzuschmelzen und aus dem gewonnenen Metall Waffen herzustellen. "Ich wollte diesen Prozess umkehren." So habe er Sprengkörperreste aus Kriegsregionen wie Verdun gesammelt und zu einer ersten Friedensglocke verarbeiten lassen.
Angesprochen auf seinen Glauben sagte der Künstler, er könne verstehen, dass es Menschen gebe, die sich wunderten, wie es bei so viel Elend in der Welt überhaupt einen Gott geben könne. "Meine Gegenfrage ist dann immer: Wer hat den ganzen Scheiß hier angerichtet – er oder wir?" Dass es Gott gebe, könne er nicht beweisen. Aber es könne auch keiner beweisen, dass es ihn nicht gebe. Es bleibe also eine Glaubensfrage.