Für eine christliche Friedensethik sei entscheidend, "dass eine Überwindung der Gewalt durch Recht in den Blick genommen wird", sagte Overbeck am Samstag in einem Gottesdienst mit Bundeswehrsoldaten im südfranzösischen Lourdes. "Das letzte Wort darf nicht der Krieg haben, sondern muss der Friede sein", fügte er hinzu.
Weiter sagte er laut einer am Samstag in Berlin veröffentlichten Mitteilung: "Wann auch immer, die Zeiten werden sich ändern!" Christen müssten sich darauf vorbereiten durch Wachsamkeit und Nüchternheit, durch Ideologiekritik und Friedenswillen, durch eine radikale Ächtung des Angriffskriegs und "durch eine Nächstenliebe, die politisch ist".
"Meinen Frieden gebe ich euch"
Overbeck ist katholischer Militärbischof für die Bundeswehr und kam in Lourdes mit Soldatinnen und Soldaten der Wallfahrt zusammen. Nach zwei Jahren Corona-bedingter Pause sind offiziellen Angaben zufolge etwa 10.000 Militärangehörige aus rund 42 Nationen in den Marienwallfahrtsort gepilgert, darunter 230 aus Deutschland. Sie reisten größtenteils mit Sonderzügen an. In diesem Jahr lautet das Leitwort "Meinen Frieden gebe ich euch".
Overbeck sagte weiter, eigentlicher Auftrag der Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr sei es, Friedensdienst zu leisten und Wege zur Versöhnung zu ermöglichen. Bei den Gebeten um Frieden gehe es um alle Menschen: "um solche, die Opfer der Aggression anderer werden, aber auch um diejenigen, die als Aggressoren auftreten".
Die internationale Soldatenwallfahrt entstand aus einer Initiative französischer und deutscher Militärseelsorger nach dem Zweiten Weltkrieg. Seit 1958 findet sie normalerweise jährlich statt.