Militärbischof ruft zu ethischer Soldatenausbildung auf

"Sicherheitspolitik muss Menschenrechte achten"

Der katholische Militärbischof Franz-Josef Overbeck hat zur Achtung der Menschenrechte auch in der Sicherheitspolitik aufgerufen. Dabei sei die ethische Bildung der Soldaten unverzichtbar, so Overbeck.

Militärbischof Franz-Josef Overbeck mit Soldaten / © KS / Doreen Bierdel
Militärbischof Franz-Josef Overbeck mit Soldaten / © KS / Doreen Bierdel

Der Militärbischof schrieb einen Artikel in einer Sonderausgabe der Zeitschrift "Kompass" der katholischen Militärseelsorge. Das Heft erscheint anlässlich des neuen "Weißbuchs" der Bundeswehr. Die Bundesregierung will das militärpolitische Grundsatzdokument noch vor der Sommerpause veröffentlichen.

Vergleich mit US-Studie

Zum Beleg seiner Forderung verwies der Essener Bischof auf eine Studie der US-Streitkräfte während des Irak-Krieges und bezeichnete die Ergebnisse als "erschreckend". Die Untersuchung zeige "eine Verrohung bei der Beachtung ethischer Grundsätze im Einsatz". So sei weniger als die Hälfte der Soldaten der Auffassung gewesen, dass sie nicht kämpfende Bevölkerung mit Würde und Respekt behandeln müssten.

"Lebenskundlichen Unterricht"

"Dies verweist auf die Unverzichtbarkeit der Ausbildung eines hohen Maßes moralischer Urteilskraft, die auch Extremsituationen und Stressbedingungen gewachsen sein muss", betonte Overbeck. In der Bundeswehr gibt es dazu "Lebenskundlichen Unterricht" durch Vertreter der Religionsgemeinschaften.


Quelle:
KNA